Im Krisenjahr 2009 will der Autohersteller Daimler in Berlin investieren. Im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Berliner Mercedes-Benz-Niederlassung will das Stuttgarter Unternehmen zwei neue Niederlassungen eröffnen, kündigte Konzernchef Dieter Zetsche an.

Der Stuttgarter Autobauer Daimler will auch im Krisenjahr 2009 in Berlin investieren. Wie Konzernchef Dieter Zetsche am Donnerstag anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Berliner Mercedes-Benz Niederlassung sagte, sollen in der Hauptstadt zwei neue Standorte entstehen. So sei im Südosten, in unmittelbarer Nähe des künftigen Hauptstadtflughafens BBI, das modernste Zentrum für Nutzfahrzeuge geplant. In Mitte soll auf dem Boulevard Unter den Linden eine Mercedes-Benz Gallery öffnen, in der künftig neue Modelle, aber auch Oldtimer präsentiert werden sollen. Die neuen Ausstellungsräume werden unweit des früheren, 1913 gegründeten Mercedes-Hauses Ecke Unter den Linden/Friedrichstraße liegen.

Zetsche hob die besondere Bedeutung Berlins für den Konzern hervor. So sei Berlin die umsatzstärkste Niederlassung in Deutschland. In Berlin-Marienfelde stehe die älteste Produktionsstätte. Jeder achte in der Hauptstadt zugelassene Pkw sei ein Mercedes. Erst im Herbst habe Daimler in Berlin gemeinsam mit dem Stromkonzern RWE ein gemeinsames Elektroauto-Projekt gestartet. Noch in diesem Jahr solle ein Netz mit bis zu 500 Elektro-Ladestationen entstehen.

Am 1. Januar 1909 hatte die Daimler Motoren Gesellschaft ihre erste Werksniederlassung in Berlin eröffnet – damals ein Novum. Bis dahin war der Autohersteller beim Vertrieb seiner Fahrzeuge auf Zwischenhändler angewiesen. Heute zählt die Niederlassung rund 1400 Mitarbeiter und erzielte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben ein „tiefschwarzes Ergebnis“.