Zahlen und Fakten

Probleme im Bezirk Neukölln

Viele Migranten: 300.000 Menschen leben in Neukölln. Davon sind etwa 100.000 Ausländer oder Menschen mit einem Migrationshintergrund, deren Eltern oder Großeltern beispielsweise aus der Türkei oder dem Libanon kamen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 23 Prozent. Elf Prozent der Arbeitslosen sind unter 25 Jahre alt. Von den Migranten sind über 30 Prozent offiziell auf Arbeitssuche. Das Jobcenter in Neukölln hat neben Spandau bundesweit die geringsten Erfolge zu vermelden. Lediglich 2,2 Prozent der Hilfeempfänger wurden in einen sozialversicherten Job vermittelt. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 36 Prozent.

Nord-Neukölln: Der Bezirk unterteilt sich in zwei Gebiete: in den bürgerlichen Süden und die problematischen Stadtteile in Nord-Neukölln. Ein gravierendes Problem sind Schulschwänzer. 27 Prozent der Hauptschüler fehlen mehr als zwei Tage unentschuldigt in der Schule. Mehr als 140 offiziell registrierte Intensivtäter gibt es in Neukölln. Der Bezirk ist bisher der einzige, der über eine Staatsanwaltschaft direkt vor Ort verfügt, um schnell gegen straffällige Jugendliche vorzugehen.

Stabilisierung: Mit der Einrichtung eines Quartiersmanagements beispielsweise im Rollbergviertel versucht der Bezirk, gegen die Tendenz zu Verwahrlosung und Ghettoisierung anzukämpfen. Dort agieren Sozialarbeiter, um den Jugendlichen Perspektiven zu geben. Beispielsweise gibt es ein Mädchenhaus, wo sich nachmittags häufig junge Türkinnen treffen können. Um den Wegzug der bürgerlichen Familien aus den problematischen Kiezen zu stoppen, fördert der Bezirk die Musikschule. So gibt es im Gegensatz zu anderen Bezirken keine Wartelisten. Nach dem „Notruf“ der Lehrer wurde die Rütli-Schule umorganisiert und der Campus Rütli geschaffen.

( pat/sco )