Nach italienischen und asiatischen Restauranteröffnungswellen geht es nun um Traditionspflege: Am Arkonaplatz in Mitte kann man mit dem nächsten Sushi-Lokal kaum noch punkten, mit einem Altberliner Restaurant dagegen schon. Frisch umgebaut und herausgeputzt positioniert sich letzteres selbstbewusst auf dem von Gaststätten dicht besiedelten Terrain der Umgebung.
Die Ausstattung ist unspektakulär; hell die Wände, dunkel die Möbel und als Dekoration sind ein paar Fotos des alten Berlin aufgereiht. Schlicht statt elegant, gemütlich statt hipp. Man kann darob froh sein - die Aufmerksamkeit des Inhabers gilt vor allem dem Essen.
Des Abends füllt sich das Lokal offenbar mit etlichen Stammgästen. Auf der Karte steht deftiges Hausgemachtes wie frische Blutwurst mit Sauerkraut und Petersilienkartoffeln (8,80 Euro), handgedrehte geschmorte Kohlrouladen (8,90 Euro) oder Berliner Eisbein (11,80 Euro); des Weiteren Spezialitäten wie Kalbsleber Berliner Art (13,50 Euro), selbst eingelegter Berliner Sauerbraten vom Rind mit Apfelrotkohl und Klößen (12,50 Euro) oder ein Holsteiner Grillteller (14,50 Euro).
Mittwoch ist außerdem Schnitzeltag, es kommen zünftige Schnitzelportionen für acht Euro pro Teller auf den Tisch. Wer auf eine - sehr gelungene - Hühnerbouillon mit Lauch (3,10 Euro) vorweg nicht verzichten will, sollte kein Mittagessen im Magen haben, denn die Portionen sind reichlich. Die Bewirtung im Allgemeinen ist so exzellent, wie sie es eben nur in Berlin sein kann – zuvorkommend, ohne je liebedienerisch zu werden.
Altberliner Restaurant, Fürstenberger Str.1, Berlin-Mitte, tägl. 12 bis 24 Uhr, Tel. 449 51 51, www.altberliner-restaurant.de