Unter 20 Euro

Der erste Eindruck ist besser als der Geschmack

Das Speisenangebot im „Fliegenden Tisch“ ist breit angelegt. Die Gaumenfreuden bleiben bei dem Lokal in Friedrichshain ein wenig hinter dem gemütlichen Ambiente zurück.

In einer der weniger frequentierten Nebenstraßen des Szenekiezes gelegen, findet sich ein nettes kleines Lokal. Ein Sammelsurium an Details schafft eine perfekte und gemütliche Bistroatmosphäre. Eine Wand ist gekachelt, die nächste zeigt Ziegelsteine, gegenüber ist gelb gestrichen. Von der Decke hängt ein Teetischchen, vereinzelte Mosaikversatzstücke legen den Verdacht orientalischer Vorbesitzer nah. Alle paar Minuten macht ein unüberhörbares Telefonläuten klar, dass man hier besser vorab reserviert. Zwischen alldem flitzt die Bedienung geschäftig umher.

Das Speisenangebot am „Fliegenden Tisch“ ist breit angelegt und deckt geografisch gesehen halb Europa ab. Pastavariationen und Salate, Burger und Sandwiches gehören zur preiswerten und schnellen Küche. Es gibt Empfehlungen des Hauses wie die Salatplatte mit in Bierhonigteig gebackenem und walnussgefülltem Rosenkohl (7,60 Euro) oder den Ibero-Burger mit Schweineschnitzel, Serranoschinken und Manchegokäse (8,90 Euro).

Die ansprechende Schwarzwurzelcremesuppe (3,40 Euro) ist mild, hat aber nicht gerade das Zeug zu einer bleibenden Erinnerung. Aber man kann ihr zugute halten, als allgemeingültiger Starter durchzugehen. Zum Beispiel vor den „Schupfnudeln Wirsingkohl“, mit Steinpilzen in Knoblauchrahmsauce und mit Käse überbacken (7,60 Euro). Sie kommen sehr heiß auf den Tisch und bleiben es auch – ein untrügliches Zeichen für Mikrowellenerhitzung. Insgesamt bleibt die Freude des Gaumens ein wenig hinter dem ersten Eindruck vom Bistro zurück. Allerdings ohne in Ärger umzuschlagen. Und Gemütlichkeit ist ja auch etwas wert.

Fliegender Tisch, Mainzer Straße 10, Friedrichshain, Tel. 29 77 64 89, tägl. ab 17 Uhr, www.fliegender-tisch.de