Das Projekt „Play Fair“ der Bundesliga-Stiftung, Hertha BSC und den Lernwerkstätten der Lichtburg-Stiftung startet: Kinder werden hier an Werte wie Verantwortung, Gleichheit und Respekt herangeführt.

Die Lernwerkstätten der Gartenstadt Atlantic in Gesundbrunnen bieten Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, die aus dem üblichen Rahmen von Jugendtreffs fallen. In den Werkstätten der privaten Lichtburg-Stiftung können sie Musikinstrumente ausprobieren, physikalische und chemische Experimente durchführen, sich an Bildender Kunst und Neuen Medien versuchen sowie in einer Schreibwerkstatt kreativ sein.

Vier Werkstätten sind in Häusern der Gartenstadt Atlantic eingerichtet, die vor Jahren aufwendig saniert wurden. Dort hat man es sich zum Ziel gesetzt, über Kunst und Kultur Jungen und Mädchen an Themen und Werte wie Verantwortung, Gleichheit und Respekt heranzuführen. Künstlerisches Arbeiten bildet dabei das verbindende Element, Kinder unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen zusammenzubringen.

Nun hat die Lichtburg-Stiftung ein weiteres großes Projekt gestartet: „play: fair“. Damit soll erstmals eine Brücke zum Sport, speziell zum Fußball geschlagen werden. „Fußball ist eine Sprache, die alle verstehen – ebenso wie die Kunst. Und diese ist ja auch Spiel, mit dem Material, den Sinnen, dem Anderen“, sagt Yavuz Yer, Projektleiter der Lichtburg-Stiftung.

„play: fair! spiel fair!”: Projektdauer von drei Jahren

Das Projekt „play: fair! spiel fair!” läuft über drei Jahre und wird von der Bundesliga-Stiftung und von Hertha BSC unterstützt. Hertha-Torhüter Thomas Kraft hat die Lichtburg-Stiftung bereits besucht. Er ist von dem Projekt sehr angetan. „Wir wissen ja, dass der Fußball viel bewegen kann. Es ist eine schöne Sache, dass der Verein das unterstützt“, sagte er. Kurt Gaugler, Geschäftsführer der Bundesliga-Stiftung, meinte, dass das Projekt gut in die Förderrichtlinien der Stiftung passe.

Die gemeinnützige Bundesliga-Stiftung wurde im Januar 2009 von der Deutschen Fußball-Liga gegründet und nutzt die Popularität des deutschen Profi-Fußballs und der Bundesliga, um soziale Projekte zu unterstützen. Und die Hertha-Geschäftsführung meint, dass der Ansatz, Werte wie Verantwortung und Respekt zu vermitteln „ideal zum sozialen und gesellschaftlichen Engagement von Hertha BSC passt“. Hertha-Jugendmannschaften sollen während des Projektzeitraumes die Lernwerkstätten besuchen, zudem seien Veranstaltungen mit dem Hertha BSC Kids-Club geplant.

Im Rahmen von „play: fair!“ finden in diesem Jahr fünf Veranstaltungen statt, die Teilnahme ist stets kostenlos. Am Sonnabend, 29. März, geht es von 12 bis 18 Uhr um „Trainingskultur“. Dazu wird in der Lernwerkstatt Neue Medien ein Zirkel-Training mit sechs Stationen aufgebaut, an denen Kinder insbesondere Geschicklichkeit, Ausdauer, Kreativität, Geduld und Merkfähigkeit üben können. In der Lernwerkstatt Museum wird zwei Stunden lang ein Hertha-Fußballer Modell stehen. Die Teilnehmer können ihn porträtieren und gleichzeitig interviewen. Im Klingenden Museum wird im Rahmen eines Percussion-Workshops ein Stück komponiert und einstudiert. Nach einigen „Trainingseinheiten“ und einer Generalprobe wird das Stück uraufgeführt und aufgenommen.

Mitten im ursprünglichen Hertha-Kiez

Am 26. April ist mit zahlreichen Workshops die „Fair-Play-Kultur“ Tagesthema, am 14. Juni steht unter dem Motto „WM – Wedding Meisterschaft“ eine Kiez-Rallye auf dem Programm. Bei der kulturellen Schnitzeljagd entdecken die Kinder auch besondere Orte mit Fußballgeschichte. Am 5. Juli und am 30. August beteiligt sich das Projekt an Stadtteilfesten in Hellersdorf und am Nauener Platz (Wedding). „play: fair!“ richtet sich zunächst an Kinder aus der Gartenstadt Atlantic und ihrer Umgebung, um jungen Menschen aus sozial schwächeren Familien einen kreativen Zugang zu Kultur und Sport zu ermöglichen. Aber natürlich sind auch Kinder aus anderen Berliner Kiezen herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – einfach hingehen, mitmachen und Spaß haben.

„Das Gemeinschaftsprojekt von Bundesliga-Stiftung, Hertha BSC und den Lernwerkstätten der Lichtburg-Stiftung verbindet scheinbar getrennte Welten: Kunst, Kultur und Fußball“, sagt Yavuz Yer. Fairness beruhe auf festen Regeln. „Das Grundprinzip des Fußballs, des Sports allgemein, sind Regeln – und deren Einhaltung. Dazu ist Kommunikation von gleich zu gleich nötig. Diese Kommunikation möchten wir mit unserem Projekt befördern. Feste Regeln einerseits, Kreativität andererseits. Um dieses Gleichgewicht geht es“, so Yer.

Die Gartenstadt Atlantic liegt direkt am Bahnhof Gesundbrunnen, also im „Hertha-Ursprungs-Kiez“ und in unmittelbarer Nähe der „Plumpe“, dem alten Hertha-Stadion. Hertha-Legende Hanne Sobek wohnte zudem lange an der Behmstraße, in der die Lichtburg-Stiftung ihren Sitz hat. Deren Vorstandsmitglieder Rita und Michael Wolffsohn haben die Lernwerkstätten in der Gartenstadt eingerichtet, um das Miteinander der Familien aus verschiedenen Kulturen zu fördern.

Weitere Infos zu „play: fair!“ im Netz unter spiel-fair.de oder unter Tel. 49 98 81-51