Ein besonderer Preis feiert Jubiläum: Zum zehnten Mal wählt die Stadt den „Berliner des Jahres“. 2004 suchte die Berliner Morgenpost zum ersten Mal die Persönlichkeit, die im zurückliegenden Jahr Herausragendes in und für Berlin geleistet hatte. Damals wurde Peter Raue gewählt. Der Rechtsanwalt und Kulturförderer hatte die MoMA-Ausstellung aus New York in die Neue Nationalgalerie gebracht.
Nun fragen die Berliner Morgenpost und der Radiosender 104.6 RTL erneut: Wer hat sich in diesem Jahr durch eine besondere Leistung ausgezeichnet? Wer hat uns die Pannenserie beim BER oder den riesigen Schuldenberg der Stadt durch sein herausragendes Engagement für einige Momente vergessen lassen?
Auch in diesem Jahr können Sie wieder mitmachen: Schlagen Sie uns Kandidatinnen und Kandidaten vor, die für Sie im Jahr 2013 die Größten waren. Sie können Prominente nominieren – Schauspieler oder Sänger, Künstler oder Sportler, Wissenschaftler oder Erfinder, Unternehmer oder Politiker.
Wer war Ihr Berliner Held des Alltags 2013?
Zu den prominenten Siegern der Vorjahre zählen der Unternehmer und Mäzen Hans Wall im Jahr 2005, weil er sich für viele Projekte eingesetzt und diese auch finanziell großzügig unterstützt hat. 2009 war das große Jahr des Musikers und Sängers Peter Fox. Sein Album „Stadtaffe“ dominierte wochenlang die Charts, sein Titel „Schwarz zu Blau“ wurde zur Berlin-Hymne. Im Jahr 2010 gewann zum bisher einzigen Mal ein Politiker den Titel. Heinz Buschkowsky, der SPD-Politiker und Bezirksbürgermeister von Neukölln, überzeugte mit seinem Einsatz für die Integration. Im vergangenen Jahr schaffte es der Diskuswerfer Robert Harting an die Spitze.
Aber vielleicht hat Sie in den vergangenen Monaten auch eine Person beeindruckt, die zuvor niemand kannte. Vielleicht haben Sie einen „Helden des Alltags“ entdeckt. Ehrenamtliches bürgerschaftliches Engagement führte bei den neun vorhergehenden Wahlen oft zum Erfolg. 2006 gewann die Ärztin Jenny de la Torre den Titel, die mit ihrer Stiftung Obdachlose medizinisch betreut.
2011 siegte Monika Schultz. Sie griff am S-Bahnhof Marzahn ein, als mehrere Männer sich stritten. Einer der Männer stürzte auf die Gleise. Monika Schultz zog ihn wieder auf den Bahnsteig und rief die Polizei, während andere Wartende nicht reagierten. Auch bei Frank Zander gab im Jahr 2008 nicht seine Prominenz als Sänger den Ausschlag, sondern sein Einsatz für die Armen der Stadt.
Tina K. oder doch Heinz-Joachim Hauser?
Wer könnte in diesem Jahr Chancen auf den Titel haben? Vielleicht Tina K., die von Ihnen schon im vergangenen Jahr zahlreich nominiert wurde. 2012 war ihr Bruder Jonny K. nahe dem Alexanderplatz zu Tode geprügelt worden. Seitdem engagiert sie sich mit dem von ihr gegründeten Verein „I am Jonny“ für die Opfer von Gewalttätern und für mehr Toleranz.
Vielleicht sehen Sie aber auch Heinz-Joachim Hauser vorn. Der 43-Jährige rettete dem sechsjährigen Julian das Leben. Der Nachbarsjunge hatte im Hausflur gespielt, als plötzlich sein Herz stehen blieb. Hauser reanimierte ihn und erhielt dafür von der Berliner Feuerwehr die Auszeichnung „Engel der Großstadt“.
Tom Schilling, Matthias Schweighöfer oder Sabine Lisicki?
Vielleicht wünschen Sie sich aber auch, dass ein Schauspieler siegt. Tom Schilling gab in dem Film „Oh Boy“ dem jungen Berlin ein Gesicht, als zielloser Langzeitstudent, dem die Zuschauer einen Tag und eine Nacht lang durch die Stadt folgten. Dafür bekam er unter anderem den Deutschen Filmpreis. Konkurrenz könnte er von Matthias Schweighöfer bekommen.
Auch bei den Sportlern ist die Auswahl wieder groß. Tennisspielerin Sabine Lisicki schaffte es ins Wimbledon-Finale, Wasserspringer Patrick Hausding wurde Europa- und Weltmeister im Synchronspringen vom Zehn-Meter-Turm.