Das Wasser am Strandbad Müggelsee in Berlin-Rahnsdorf ist nach einer Untersuchung zumindest im Uferbereich „bedenklich“ hoch mit Keimen belastet.
Fünf andere Stellen an Berliner Badeseen, deren ufernahes Wasser Experten mehrmals unter die Lupe nahmen, schnitten besser ab, wie der Autofahrerclub ADAC als Auftraggeber der Studie am Dienstag mitteilte. Die Wasserproben wurden allerdings bereits zwischen Mitte Mai und Anfang Juni genommen. HIER finden Sie alle Ergebnisse der Untersuchung.
Mit „sehr gut“ wurde die Wasserqualität am Nordufer der Krummen Lanke bewertet. Die Beurteilung „gut“ erhielten das Strandbad Friedrichshagen am Großen Müggelsee und eine Stelle des Strandbades Wannsee. Noch „ausreichend“ sei die Wasserqualität an einer anderen Stelle des Wannsees und am Südufer der Krummen Lanke gewesen.
Für den Test wurde dreimal in der Saison 2012 und einmal zu Beginn der diesjährigen Saison zwischen Mitte Mai und Anfang Juni gemessen. Der Autofahrerclub nahm Proben im flachen Wasser und damit an familienfreundlichen Stränden. Gesucht wurden nach den Keimen Escherichia coli und intestinale Enterokokken, die in hoher Konzentration Durchfall auslösen können. Ob eine hohe Konzentration dieser Keime tatsächlich Durchfall auslöse, sei schwer nachzuprüfen, sagte Testleiter Nicolas Adunka.
Die bundesweiten Messergebnisse
Der ADAC ließ bei seinem diesjährigen Test 41 kleinere Seen in der Nähe von zwölf Großstädten untersuchen. Etwa jede siebte Messstelle lieferte bedenkliche Keimkonzentrationen im ufernahen Flachwasser. Von 65 Stellen bekamen 10 die Bewertung „bedenklich“. 18 Messpunkte wurden mit „ausreichend“ bewertet, 17 schnitten „gut“ ab und 20 sogar „sehr gut“. Dabei lagen die Großräume Leipzig und Frankfurt am Main vorn: Hier wurden fünf beziehungsweise vier von sechs getesteten Gewässern mit „sehr gut“ bewertet.
Die Gewinner des ADAC-Badegewässertests waren unter anderem das Strandbad am Langener Waldsee bei Frankfurt/Main, das Nordufer des Lußsees in München sowie das Nordufer des Ammelshainer Sees, das Ostufer des Cospudener Sees und das Strandbad im Kulkwitzer See, die alle in der Nähe von Leipzig liegen. Dort habe es nur sehr geringe Risiken für Badegäste gegeben, mit krankmachenden Keimen in Berührung zu kommen.
Testverlierer mit der Note „bedenklich“ und der vergleichsweise höchsten Keimbelastung war die Messstelle am Südufer des Elfrather Badesees in Krefeld. Die Kommune warne dort inzwischen vor dem Baden, erläuterte der ADAC. Während aller Messungen hätten sich dort bis zu 100 Kanadagänse aufgehalten. Liegewiese und Ufer seien übersät gewesen mit Vogelkot. „Das ist ein bekanntes Problem am Elfrather Badesee“, sagte Testleiter Nicolas Adunka.