Mietspiegel

Berliner Durchschnittsmiete steigt um mehr als sechs Prozent

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Isabell Jürgens

Foto: Paul Zinken / picture alliance / dpa

Der Berliner Mietspiegel ist erneut gestiegen, wenn auch weniger stark als zuvor. Wer möglichst stabile Mieten möchte, sollte aktuell in Wohnungen ziehen, die zwischen 1950 und 1990 errichtet wurden.

Die Mieten in Berlin sind in den vergangenen zwei Jahren um 6,3 Prozent gestiegen. Der offizielle Mietspiegel 2013, den Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) am Donnerstag vorstellte, weist als durchschnittliche Berliner Kaltmiete einen Quadratmeterpreis von 5,54 Euro pro Monat aus. 2011 waren es noch 33 Cent je Quadratmeter weniger (5,21 Euro).

Der Mietspiegel wird alle zwei Jahre aufgestellt. Er soll Mietern und Vermietern von 1,2 Millionen Wohnungen in der Stadt gleichermaßen verlässliche und rechtssichere Angaben zu den sogenannten ortsüblichen Vergleichsmieten liefern. Nicht erfasst wurden die Wohnungen aus dem sozialen Wohnungsbau, für die eine Mietpreisbindung besteht. Für den neuen Mietspiegel wurden mehr als 4000 Mietverträge in der Stadt ausgewertet. Der Mietspiegel wird seit 25 Jahren gemeinsam von Mieter- und Vermieterverbänden sowie Sachverständigen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erarbeitet.

Die aktuellen Mietsteigerungen sind nach den Angaben aus dem offiziellen Mietspiegel mit durchschnittlich 3,2 Prozent pro Jahr zuletzt deutlich langsamer gestiegen als noch in den Vorjahren 2009 bis 2011. Damals betrug die Steigerung knapp vier Prozent im Jahr.

„Trotz eines zunehmend angespannten Wohnungsmarktes aufgrund von Wachstum und der anhaltenden Attraktivität Berlins sind die Mieterhöhungen gegenüber dem bisherigen Mietspiegel 2011 moderat ausgefallen“, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD). Der Anstieg der ortsüblichen Vergleichsmiete falle geringer aus als beim letzten Mietspiegel 2011. „Der Senat wird auch weiterhin alles tun, um mit der Strategie ‚Wohnen in Berlin‘ den Wohnungsmarkt zu entspannen“, Müller weiter.

Preise in einfachen Wohnlagen steigen überdurchschnittlich

Nach Einschätzung des Berliner Mietervereins liefert dies jedoch keinen Hinweis auf eine Entspannung am Mietenmarkt. Die Steigerung sei zwar niedriger ausgefallen, aber immer noch viel höher als in den Jahren 2007 bis 2009, als die Steigerung 0,8 Prozent betragen habe. Problematisch für Berliner mit niedrigen Einkommen sei zudem, dass zwar die Summe der Mieterhöhungen abgenommen habe, „aber besonders die Wohnungen, die bislang zu den preiswerten gehörten, haben sich überdurchschnittlich verteuert“, sagte der Chef des Mietervereins, Reiner Wild.

Tatsächlich sind in den vergangenen zwei Jahren vor allem die Wohnungen in den einfachen Wohnlagen teurer geworden. Dort stiegen die Mietpreise um 4,5 Prozent im Jahr. Erneut deutlich teuer geworden sind zudem die Quadratmeterpreise in den Gründerzeitquartieren. Die Altbauwohnungen, die vor 1918 errichtet wurden, sind in den zwei Jahren 13 Prozent teuer geworden. Dagegen bei Mietern offenbar nicht so stark nachgefragt sind Wohnungen in Gebäuden, die zwischen 1950 und 1990 errichtet wurden. In dieser Baualtersklasse sind die Mieten lediglich um 2,3 Prozent gestiegen.

>> Berliner Mietspiegel - Adressabfrage online

>> Der Berliner Mietspiegel 2013 (PDF)

>> Die aktuelle Wohnlagenkarte (PDF)