Vor dem angekündigten Warnstreik der Lehrer hat der Senat Neuregelungen für Pädagogen vorgestellt. Vor allem junge und ältere Lehrer sollen davon in den Bereichen Arbeitszeit und Gehalt profitieren.
Ältere Lehrer müssen in Berlin künftig weniger arbeiten. Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) und Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) stellten am Montag in Berlin Neuregelungen für Pädagogen vor.
Danach bekommen Lehrer ab einem Alter von 58 Jahren eine Stunde „Arbeitszeitermäßigung“. Ab dem 61. Lebensjahr müssen die Lehrkräfte dann zwei Stunden weniger arbeiten. Die Neuregelung gilt ab August 2014. „Das Maßnahmenpaket bringt Erleichterungen und deutliche Verbesserungen für Lehrkräfte“, sagte Scheeres.
Zudem können Berufseinsteiger in bestimmten Fächern bei vollem Gehalt direkt an Schulen eingestellt werden, ohne vorher das Referendariat zu machen. Das Referendariat werde dann berufsbegleitend absolviert. Mit diesen Änderungen will das Land Berlin den Lehrerberuf attraktiver machen.
Gericht entscheidet über angekündigten Warnstreik
Die Bildungsgewerkschaft GEW hat die rund 8000 angestellten Lehrer für diesen Dienstag zum Protest aufgerufen. Sie fordert eine tarifliche Eingruppierung und Angleichung der Löhne zwischen Angestellten und Beamten. Problematisch ist der Zeitpunkt: Am Dienstag finden auch Abiturprüfungen statt.
Berlins Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) kritisierte den Termin: Er habe kein Verständnis dafür, sagte Nußbaum am Montag in Berlin. Für die Schüler in Prüfungssituationen sei ein Warnstreik sehr belastend. „Aus unserer Sicht gibt es keinen Anlass zu Streiks.“ Das Berliner Arbeitsgericht entscheidet aber an diesem Montag darüber, ob Lehrer an einem Prüfungstag streiken dürfen. Der rot-schwarze Senat will den Ausstand verhindern und hatte eine einstweilige Verfügung beantragt. dpa/alu