Baupläne

Bezirksverordnete votieren gegen Häuser an East Side Gallery

SPD, Grüne, Linke und Piraten sind sich einig. Sie wollen keine Bebauung des ehemaligen Todesstreifens im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Dabei hat das Bezirksamt die Genehmigungen längst erteilt.

Im Streit um den Erhalt der weltbekannten Berliner East Side Gallery hat die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg am Mittwochabend eine Resolution gegen die Bebauung des ehemaligen Todesstreifens verabschiedet.

Gegen die Stimmen der CDU-Fraktion votierten SPD, Grüne, Linke und Piraten erfolgreich für die Resolution. „Wir wollen auf den 150 Metern weder ein Hochhaus noch einen 120 Meter langen Gebäuderiegel“, heißt es unter anderem darin. Zuvor hatten die Bezirksverordneten die Abstimmung per Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung gehievt.

Eine Entscheidung, wie es mit den Bebauungsplänen weitergeht, ist ohnehin noch offen. Zur Zeit wird ein Kompromissvorschlag geprüft, wonach eine bereits vorhandene Lücke erweitert werden soll, um einen benachbarten größeren Durchbruch zu vermeiden.

Es geht um zwei Grundstücke zwischen der früheren Hinterlandmauer und der Spree. Dort sind auf dem früheren Todesstreifen ein Hochhaus und ein Hotel geplant. Der Hochhaus-Investor hatte bereits ein Element aus der Mauer herausnehmen lassen, was zu massiven Protesten und einem Stopp der Versetzung von Mauerteilen führte.

Mit der Resolution forderte die Bezirksversammlung auch den Berliner Senat auf, „sich gemeinsam mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg für die East Side Gallery und gegen eine Bebauung einzusetzen“. Sie könne nur ohne Bebauung im ehemaligen Todesstreifen erhalten bleiben: „Die East Side Gallery darf nicht zum Gartenmäuerchen für Hochhäuser werden!“

( dpa/sei )