Projekt in Kreuzberg

Wowereit bedauert Guggenheim-Aus, Gegner feiern

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Foto: courtesy Atelier Bow-Wow

Eigentlich hätte Berlin, ginge es nach dem Regierenden Bürgermeister, für das BMW Guggenheim Lab den roten Teppich ausrollen sollen. Stattdessen gab es Einschüchterungen und "plumpe Drohungen". Das Projekt wurde abgesagt. Gegner feiern die Entscheidung.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bedauert die Absage des Guggenheim-Projekts in Kreuzberg . Ein so renommiertes Zukunftsprojekt wie das BMW Guggenheim Lab verdiene es, dass Berlin für dessen Ansiedlung den roten Teppich ausrolle. „Ich bedauere sehr, dass unsachgemäße Kritik und Versuche der Einschüchterung durch plumpe Drohungen dazu geführt haben, dass die Veranstalter den bislang geplanten Standort in Kreuzberg nicht mehr weiter verfolgen“, teilte Wowereit am Dienstag mit.

Das Guggenheim Museum hatte ursprünglich von Mai bis Juli 2012 das BMW Guggenheim Lab auf einer Brachfläche mit Veranstaltungen über das Leben in Großstädten veranstalten wollen. Die Betreiber sagten das Projekt jedoch ab, nachdem die Polizei vor Sachbeschädigungen und lautstarken Protesten gewarnt hatte.

Für Wowereit sei klar: „Berlin ist eine vielfältige, internationale Stadt, in der die dafür zuständigen Behörden die Sicherheit garantieren.“ Das habe er auch gegenüber den Veranstaltern noch einmal deutlich gemacht. „Protestaktionen kleiner Minderheiten oder gar Drohungen an Recht und Gesetz vorbei werden daran nichts ändern.“ Ein auf Kreativität ausgerichtetes Projekt wie das Labor sei ein Gewinn für Berlin. „Es bleibt in unserer Stadt willkommen.“

Henkel: "Einschüchterungsversuche sind nicht hinnehmbar"

Auch Innensenator Frank Henkel (CDU) heftige Kritik an der linken Szene geäußert. „Es ist besorgniserregend, wenn einige entscheiden wollen, wer in den Kiez gehört und wer nicht“, sagte Henkel am Dienstag. „Gegen Kritik ist nichts einzuwenden, aber Einschüchterungsversuche sind nicht hinnehmbar. Sie sind mit einer liberalen und toleranten Metropole unvereinbar.“

Gleichzeitig äußerte der Innensenator seine Hoffnung, das Projekt an eine andere Stelle nach Berlin zu holen. Henkel nannte das Lab Zukunftsprojekt und Chance für die Hauptstadt. „In Berlin muss es Raum für Kreativität geben. Den dürfen wir uns nicht einengen lassen.“

Gegner des Labors freuen sich hingegen über die Entscheidung. In dem Blog bmwlabverhindern.blogsport.de heißt es etwa: "Wir finden diese Entwicklung super." und "Lasst uns die Absage des „Lab“ gemeinsam feiern!" Durch ihren "Erfolg" sehen die Aktivisten auch Auftrieb für die Initiative "Mediaspree versenken".

Bei einer Präsentation des Guggenheim Lab Anfang des Monats war es bereits zu lautstarken Protesten gekommen.

( dpa/BMO )