Ein Brandanschlag hat am Montagmorgen den Regional- und Fernbahnverkehr in Berlin und Brandenburg erheblich beeinträchtigt. Betroffen war nach Angaben der Bahn der Abschnitt zwischen Berlin-Spandau und Hennigsdorf. Dort fuhren die Regionalzüge der Linien RE 4, RE 6, RB 10 und RB 14 zwischen Spandau - Nauen/Hennigsdorf nicht, sondern wurden durch Busse ersetzt. Der Fernbahnverkehr zwischen Berlin und Hamburg wurde über Stendal und Wittenberge umgeleitet, die Fahrzeiten verlängern sich entsprechend. Wie lange es dauert, bis die Störungen behoben sein werden, ist noch unklar.
Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei hatten Unbekannte zwischen den Bahnhöfen Brieselang und Finkenkrug die Abdeckplatten eines Kabelschachtes abgehoben. Anschließend setzten sie mit Brandbeschleunigern die Kabel in Brand und machten sie dadurch unbrauchbar. Spezialisten der Polizei seien wegen der Ermittlungen vor Ort. Die Bahn bemüht sich, die Störung so rasch wie möglich zu beseitigen.
Der Abschnitt zwischen Berlin-Spandau und Nauen im Kreis Havelland in Brandenburg wurde für den Zugverkehr gesperrt, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Es wurde Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Betroffen sind die Linien der Regionalexpresse 4 und 6 sowie der Regionalbahnen 10 und 14. Die Züge des Fernverkehrs werden über Stendal und Wittenberge umgeleitet.
Eine antimilitaristische Gruppe hat sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung des Anschlags bezichtigt. Demnach wollte die Gruppe damit auch gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan protestieren, berichtet das Blatt unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Bekennerschreiben.
Ein ähnlicher Anschlag hatte am 23. Mai 2011 in der Nähe des Berliner Bahnhofs Ostkreuz den S-, Regional- und Fernbahnverkehr lahmgelegt. Ob es einen Zusammenhang mit dem aktuellen Anschlag gebe, kann laut Bundespolizei noch nicht gesagt werden. Damals wie heute lehnten die mutmaßlichen Tätergruppen ihre Namen in Bekennerschreiben an isländische Vulkane an.