Die meisten Strafzettel unter den ausländischen Botschaftsangehörigen in Berlin kassierte im Jahr 2009 arabische Diplomaten. Das geht aus einer Statistik der Innenverwaltung hervor. Welche Länder in der Rangliste folgen.
Arabische und russische Diplomaten sind die größten Verkehrsrowdys unter den ausländischen Botschaftsangehörigen in Berlin. Sie kassierten 2009 die meisten Strafzettel. Auf Platz drei, vier und fünf folgten China, Ägypten und Frankreich. Dann kommen Aserbaidschan, Iran, Polen, Libyen und die Republik Korea. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine CDU-Anfrage hervor. Die Zahl der Verstöße pro Botschaft wurde nicht mitgeteilt.
Am häufigsten fallen Diplomaten demnach durch zu schnelles Fahren oder falsches Parken auf. Insgesamt sind in Berlin 3048 Botschaftsautos angemeldet. Die Polizei stellte 8610 Verkehrsregelverstöße von Fahrzeugen mit Diplomatenkennzeichen fest. Bußgelder in Gesamthöhe von 180.010 Euro wurden verhängt – sie mussten aber wegen der diplomatischen Immunität der Fahrer oder Fahrzeughalter nicht bezahlt werden.
Diplomaten-Autos waren in 39 Unfälle verwickelt. Bei elf Zusammenstößen wurden Menschen verletzt. 25 Mal lag der Verdacht der Fahrerflucht vor.
Die Gesamtzahl der Verstöße lag 2008 mit 8398 etwas niedriger. In den Vorjahren 2007 (12025) und 2006 (10179) gab es deutlich mehr Verstöße. Daraufhin hatte das Auswärtige Amt alle Botschaften schriftlich zur Einhaltung der Verkehrsregeln ermahnt. Zum Vergleich: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Berlin 3,4 Millionen Strafzettel verteilt.
Die einzelnen Botschaften haben unterschiedlich viele Autos: Während etwa Großbritannien mit 55 Autos auskommt, benötigt Russland 148 Wagen, Saudi-Arabien 101, die Vereinigten Arabischen Emirate 74 und die Türkei 88. Die USA haben 269 auf die Botschaft zugelassene Autos, der Tschad hat nur ein Fahrzeug in Berlin und die Dominikanische Republik keines.
dpa/sei