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Nach gezielten Festnahmen ruhiges Ende der Mai-Demo

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Polizisten nehmen einen Mann fest

Polizisten nehmen einen Mann fest

Foto: Michael Kappeler / dpa

200.000 Menschen feiern auf dem Myfest. 8000 demonstrieren in Kreuzberg. Alle Infos, Fotos und Videos in unserem Blog.

Bei der „Revolutionären 1. Mai Demonstration“ linker und linksextremer Gruppen in Kreuzberg ist es am Montagabend wieder zu Rangeleien mit der Polizei gekommen. Flaschen wurden gegen Beamte geworfen. Immer wieder wurden Böller in die Menge geworfen sowie Nebeltöpfe und bengalische Feuer gezündet. Nach Angriffen mit Fahnenstangen setzte die Polizei Pfefferspray ein. Es herrschte eine teils aggressive Stimmung. Es gab laut Polizeipräsident Klaus Kandt 40 Festnahmen.

Gegen 16 Uhr war zuvor die erste der beiden "Revolutionären 1. Mai"-Demonstrationen gestartet, die ihren Endpunkt ohne größere Zwischenfälle erreichte.

Am Vormittag hatten in Berlin Tausende Menschen für eine solidarische Gesellschaft demonstriert. Unter dem Motto „Wir sind viele, wir sind eins!“ folgten sie am Montag dem traditionellen Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). In mehreren Demonstrationszügen - auch mit Motorrädern, Fahrrädern und Skatern - ging es zum Brandenburger Tor. Nach DGB-Angaben nahmen insgesamt etwa 14.000 Menschen teil.

Von den Feiern und Demonstrationen berichten: Andreas Gandzior, Peter Oldenburger, Steffen Pletl, Sarah Borufka, Julius Betschka, Alexander Dinger, Lorenz Vossen, Regina Köhler, Uta Keseling, Rüdiger Finke, Ulrich Kraetzer, Hans Nibbrig, Janine Richter und Gudrun Mallwitz (Text), Reto Klar, Jörg Krauthöfer, Thomas Peise (Foto), Max Boenke, Sven Wolters (Video).

Liveblog zum 1. Mai in Berlin

Mit einem Protestzug durch Wedding hatten am Vorabend des 1. Mai rund 3000 Menschen gegen steigende Mieten und den Umbau der Stadt demonstriert. Auf Transparenten hieß es: „Veränderungen selber machen“ oder „Nie wieder Miete - Kommunismus statt Eigentum“. Unter den zumeist linken Demonstranten waren auch etliche schwarz gekleidete Teilnehmer. Vereinzelt wurde Feuerwerk abgebrannt. Laut Polizei blieb es weitgehend friedlich. Ein Demonstrant wurde festgenommen, weil er Pyrotechnik gezündet hatte. Ein Polizist wurde durch einen Flaschenwurf verletzt, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Auch die Feiern in den Parks blieben laut Polizei friedlich. Lediglich im Viktoriapark musste die Polizei mehrere Lagerfeuer löschen.

Die Demonstration unter dem Motto „Organize - Antikapitalistische Demonstration“ zog zum S-Bahnhof Gesundbrunnen. Es kamen mehr Demonstranten als zunächst erwartet. Angemeldet worden waren 2000 Teilnehmer.

Die Polizei war mit Einsatzkräften und Zivilpolizisten deutlich präsent und begleitete den Zug. In den Nebenstraßen standen Mannschaftswagen. Rund um die Feiern in der Walpurgnisnacht sei die Polizei mit 2000 Beamten im Einsatz, wie ein Sprecher sagte.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Polizeipräsident Klaus Kandt hatten sich am Nachmittag über die Lage am Leopoldplatz informiert. Geisel sagte dem RBB, die Polizei sei sehr professionell aufgestellt. Er hoffe auf einen weitgehend friedlichen 1. Mai und setze auf eine Strategie der Deeskalation.

Feiern bei Frühlingswetter in Berlin

Tausende Menschen feiert in Berlin zunächst friedlich die Walpurgnisnacht. Am Vorabend des 1. Mai trafen sich Berliner und Touristen trotz abendlich kühler Temperaturen traditionell in den Parks der Hauptstadt. Hauptanziehungspunkt war der Mauerpark im Stadtteil Prenzlauer Berg. Vor allem junge Leute versammelten sich an einem großen Feuer, das vom Bezirksamt genehmigt worden war. Musiker und Jongleure zeigten ihr Können im Park. Polizisten mit gelben Westen waren unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen.

Früher war die Walpurgisnacht in der Hauptstadt nicht so entspannt. Es gab Absperrungen, Kontrollen und ein Verbot von Glasflaschen. Nachdem es in den letzten Jahren friedlich blieb, verzichtet die Polizei nun auf Einschränkungen. „Gute Stimmung im Mauerpark“ twitterte die Polizei.

Alle Nachrichten zum 1. Mai in Berlin

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( BM/dpa )