Berlin. In der Energiekrise sind primär die Preise für klassische Brennstoffe wie Heizöl und Gas innerhalb kürzester Zeit rapide angestiegen. Diese Entwicklung ist mit Blick auf die Strompreise nicht zu beobachten. Im Unterschied zur Entwicklung der Brennstoffpreise ist für viele Verbraucher der Strompreis nicht plötzlich angestiegen. Jedoch zahlen einige Verbraucher seit 1. Januar mehr. Der Grund: In den meisten Verträgen gibt es Festpreise – Änderungen sind hier nicht so einfach möglich wie bei Gas oder Heizöl. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Strompreise am 30. Januar. Lesen Sie auch das Update: Der aktuelle Strompreis am 31. Januar
Viele Informationen zur Entwicklung des Strompreises und zu aktuellen Einschätzungen haben wir für Sie in einem separaten Beitrag zusammengefasst.
Strompreis heute am 28. Januar: Der Preis pro kWh Strom auf einen Blick
Lange hatte sich der Strompreis in Deutschland eher moderat entwickelt. Doch inzwischen geben viele Energieversorger ihre gestiegenen Kosten für die Beschaffung an die Verbraucher weiter. Und auch die Preise für neue Verträge liegen deutlich über den Werten von Anfang 2022. Zumindest bei den Grundversorgern. Wer dagegen einen Alternativtarif abschließt, kann sich über sinkende Preise freuen. Unsere Tabelle beruht auf Daten des Vergleichsportals "Stromauskunft" und zeigt die aktuellen Durchschnittspreise für Neukunden in Deutschland:
Datum | Grundversorger | Günstigster Ökostromtarif | Günstigster Alternativtarif |
Strompreis am 19. Januar | 48,78 Cent pro kWh | 40,06 Cent pro kWh | 39,17 Cent pro kWh |
Strompreis am 23. Januar | 48,78 Cent pro kWh | 40,24 Cent pro kWh | 38,09 Cent pro kWh |
Strompreis am 24. Januar | 48,78 Cent pro kWh | 40,44 Cent pro kWh | 38,76 Cent pro kWh |
Strompreis am 26. Januar | 48,79 Cent pro kWh | 40,19 Cent pro kWh | 39,32 Cent pro kWh |
Strompreis am 28. Januar | 48,81 Cent pro kWh | 39,07 Cent pro kWh | 37,96 Cent pro kWh |
Strompreis am 30. Januar | 48,81 Cent pro kWh | 39,07 Cent pro kWh | 37,96 Cent pro kWh |
Im Vergleich zum Samstag haben sich die Strompreise in Deutschland nach Informationen von "Stromauskunft" gar nicht verändert. Weiter kommt man als Neukunde in Öko- und Alternativtarifen günstiger weg als in der Grundversorgung. Das ist ein großer Unterschied zur Hochphase der Energiekrise 2022 – in dieser Zeit war ein Wechsel zum Grundversorger attraktiv. Jetzt gilt genau das umgekehrte Szenario: Der Wechsel raus aus der Grundversorgung und zurück in einen anderen Stromtarif kann finanziell attraktiv sein.
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Strompreis bei Grundversorger gestiegen: Was das für Verbraucher bedeutet
Die aktuelle Entwicklung hat Folgen für Menschen, die wegen der zeitweise günstigeren Preise in die Grundversorgung gewechselt sind. Sie zahlen jetzt mehr als in Alternativtarifen – zumindest, wenn die Versorger die veränderten Preise an ihre Kunden weitergeben. Denn kurzfristige Schwankungen haben für die meisten Verbraucher kaum Auswirkungen – wer Bestandskunde ist, bezahlt den im Vertrag vereinbarten Preis. Eine Garantie für günstigere Preise sind aber auch Verträge nicht: Auch hier kann sich der Strompreis pro Kilowattstunde ändern.
Strompreis in Deutschland: Wie hat sich der Preis entwickelt?
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen also nur langfristige Veränderungen beim Strompreis zu spüren. Zuletzt vielen die durch die Krise bedingt deutlich größer aus als in den vergangenen Jahren. So zeigt die Preisentwicklung seit Februar 2022 ein stetes Auf und Ab – auch 2023 könnte sich das fortsetzen. Unsere Tabelle mit den durchschnittlichen Neukundenpreisen beruht auf Angaben von "Stromauskunft".
Monat | Grundversorger | Günstigster Ökostromtarif | Günstigster Alternativtarif |
Februar 2022 | 40,03 Cent pro kWh | 41,96 Cent pro kWh | 41,80 Cent pro kWh |
März 2022 | 38,93 Cent pro kWh | 39,41 Cent pro kWh | 37,94 Cent pro kWh |
April 2022 | 38,92 Cent pro kWh | 46,23 Cent pro kWh | 45,01 Cent pro kWh |
Mai 2022 | 40,77 Cent pro kWh | 44,72 Cent pro kWh | 44,28 Cent pro kWh |
Juni 2022 | 39,85 Cent pro kWh | 39,60 Cent pro kWh | 39,20 Cent pro kWh |
Juli 2022 | 39,57 Cent pro kWh | 37,54 Cent pro kWh | 36,29 Cent pro kWh |
August 2022 | 37,83 Cent pro kWh | 44,51 Cent pro kWh | 44,41 Cent pro kWh |
September 2022 | 38,11 Cent pro kWh | 40,38 Cent pro kWh | 40,03 Cent pro kWh |
Oktober 2022 | 37,96 Cent pro kWh | 67,49 Cent pro kWh | 61,99 Cent pro kWh |
November 2022 | 38,60 Cent pro kWh | 60,89 Cent pro kWh | 57,09 Cent pro kWh |
Dezember 2022 | 46,84 Cent pro kWh | 47,23 Cent pro kWh | 45,56 Cent pro kWh |
Januar 2023 | 47,07 Cent pro kWh | 47,26 Cent pro kWh | 45,67 Cent pro kWh |
Deutlich wird mit Blick auf die Preisentwicklung vor allem, dass sich die Preise für Ökostrom dem mittleren Strompreis beim Grundversorger angenähert haben. Zeitweise war Ökostrom sogar etwas günstiger. Auch aktuell ist das der Fall.
Strompreis nach Bundesland: Wo der Strom am 30. Januar am meisten kostet
Für den Strompreis ist ausschlaggebend, wo man wohnt und bei welchem Stromanbieter man Kunde ist. Von Bundesland zu Bundesland kann der Preis pro kWh sehr unterschiedlich sein. Die Hauptgründe dafür sind laut "Stromauskunft" die Netz-Nutzungsentgelte und der Wettbewerb der Stromanbieter vor Ort. In der folgenden Tabelle werden daher nur die Grundversorger verglichen.
Bundesland | Strompreis pro kWh am 30. Januar |
Baden-Württemberg | 46,11 Cent pro kWh |
Bayern | 44,90 Cent pro kWh |
Berlin | 44,91 Cent pro kWh |
Brandenburg | 58,35 Cent pro kWh |
Bremen | 38,02 Cent pro kWh |
Hamburg | 46,44 Cent pro kWh |
Hessen | 52,68 Cent pro kWh |
Mecklenburg-Vorpommern | 57,62 Cent pro kWh |
Niedersachsen | 51,49 Cent pro kWh |
Nordrhein-Westfalen | 44,99 Cent pro kWh |
Rheinland-Pfalz | 45,72 Cent pro kWh |
Saarland | 54,11 Cent pro kWh |
Sachsen | 49,71 Cent pro kWh |
Sachsen-Anhalt | 53,69 Cent pro kWh |
Schleswig-Holstein | 59,69 Cent pro kWh |
Thüringen | 56,64 Cent pro kWh |
Deutschland gesamt | 48,81 Cent pro kWh |
Genau wie der bundesweite Strompreis haben sich auch die Strompreise der Grundversorger in den einzelnen Bundesländern nicht verändert. Nach wie vor zahlen Neukunden in Schleswig-Holstein /59,69 Cent/kWh) und Brandenburg (58,35 Cent/kWh) am meisten für eine Kilowattstunde Strom – zumindest in der Grundversorgung. Vergleichsweise günstig kommen die Verbraucher in Bremen (38,02 Cent/kWh) und Bayern (44,90 Cent/kWh) weg. Auch hier ist klar erkennbar: Der Wechsel in einen Ökostrom- oder Alternativtarif kann für Neukunden in der Energieversorgung interessant sein.