Berlin. Gute Nachrichten für Verbraucher. Die Inflationsrate in Deutschland ist im November leicht auf 10 Prozent gesunken. Dies sind 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im Oktober, nannte das Statistische Bundesamt die vorläufigen Zahlen. Grund für den Rückgang sind die leicht gesunkenen Energiepreise. Die Nahrungsmittelpreise haben sich im Vergleich zum Vorjahresmonat unterdessen erneut weiter um 21 Prozent erhöht.
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs haben vor allem die steigenden Energiepreise zu einem kräftigen Preisschub in Deutschland geführt. So haben sich die Kosten für Strom, Gas, Öl und Kraftstoffe im Vergleich zu den Vorjahresmonaten deutlich erhöht. Im November lagen die Preise 38,4 Prozent über den Werten des Vorjahresmonats. Im Vergleich zum Oktober sind sie unterdessen um 4,6 Prozentpunkte gesunken.
Verbraucher spüren den Preisrückgang insbesondere beim Tanken. Dort sind die Preise für Benzin und Diesel in den vergangenen Wochen spürbar zurückgegangen. Grund dafür sind auch die sinkenden Rohölpreise an den internationalen Märkten.
Entspannung bei der Inflation wohl erst im Frühjahr
Rückläufig waren im November in Deutschland auch die Kosten für Dienstleistungen, berichteten die Statistiker. Sie gingen um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Oktober zurück. Die Wohnungsmieten liegen im November unterdessen 1,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat und damit 0,1 Prozentpunkte über dem Niveau des Oktobers.
- Widerruf: Heizölbestellung stornieren – können Verbraucher so sparen?
- Aussicht 2023: Analyst gibt gewagte Prognose für Heizölpreise ab
- Preise heute: Die aktuellen Heizölpreise vom 7. Februar auf einen Blick
- Kaufen oder warten? Experte gibt düstere Prognose zu Entwicklung der Heizölpreise ab
- Tipps und Tricks: Heizöl günstig in der Nähe kaufen – So finden Sie den besten Preis
Eine wirkliche Entspannung bei der Inflation ist nach Einschätzung von Volkswirten vorerst nicht in Sicht. Erst ab dem Frühjahr dürfte die Inflationsrate deutlich sinken, weil dann die Gas- und Strompreisbremsen greifen und der Inflationsbeitrag des Öls nachlässt, wie Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer argumentiert.
Teuerungsraten auf dem derzeitigen Niveau gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern wurden Raten um die 10 Prozent Anfang der 50er Jahre gemessen. Allerdings hat sich die Berechnungsmethode im Laufe der Zeit geändert.
Reallöhne sinken jedoch weiter
Die leicht gesunkene Inflation ist für Arbeitnehmer allerdings nur ein geringer Trost. Die Inflation nagt nicht nur an ihren Vermögen. Auch ihre Lohnerhöhungen um durchschnittlich 2,3 Prozent können den Wertverlust nicht ausgleichen. Die Reallöhne in Deutschland sind auf Grund der Inflation von 8,4 Prozent im dritten Quartal um 5,7 Prozent von Juli bis September gesunken, rechnet das Statistische Bundesamt vor.
Damit mussten die Beschäftigten in Deutschland bereits das vierte Quartal in Folge einen Reallohnverlust hinnehmen. Bereits in den Vorjahren sanken die Reallöhne laut Statistikbehörde mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 um 1,1 Prozent, 2021 lag das Minus bei 0,1 Prozent. (bk/tok/dpa)
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.