Im Ranking der besten europäischen Wirtschaftsstandorte ist die Hauptstadt der große Aufsteiger. Obwohl die Mieten steigen, zieht es Unternehmer dennoch nach Berlin.
Berlin wird bei Top-Managern immer beliebter. Die deutsche Hauptstadt ist im aktuellen Ranking der europäischen Wirtschaftsstandorte jetzt mit einem deutlichen Sprung nach oben auf Platz fünf gelandet. Berlin liegt in der Bestenliste des internationalen Maklerhauses Cushman&Wakefield (C&W) damit auch sehr deutlich vor München – allerdings immer noch hinter Frankfurt am Main. Das Beratungsunternehmen hatte im Juni und Juli Manager der 500 größten europäischen Unternehmen vor Ort und in den Konzernzentralen nach unterschiedlichen Faktoren wie Marktzugang, Verkehrsanbindung, Telekommunikation, Bürokosten und Qualität der Arbeitskräfte in den Metropolen befragt.
Beliebt trotz Mietsteigerung
„Neben dem insgesamt sehr guten Ergebnis der deutschen Großstädte und dem traditionell starken Abschneiden Frankfurts, gilt bei der Analyse des diesjährigen Rankings besonderes Augenmerk der sehr guten Platzierung Berlins“, kommentiert Martin Brühl, Managing Partner von C&W in Deutschland die Umfrageergebnisse. „Berlin besitzt mittlerweile globale Anziehungskraft.“ Eine Vielzahl von Faktoren hätte die Bundeshauptstadt in den vergangenen Jahren stetig im Ansehen international operierender Unternehmer steigen lassen. „Dazu zählt insbesondere das immense Kulturangebot der Metropole wie auch der weiterhin spürbare Geist der Veränderung und des Neuen“, sagt Brühl. Nicht zu unterschätzende Faktoren seien die Berliner Universitäten und Hochschulen. „Dieser Mix, gepaart mit einem mieterfreundlichen Wohnungsmarkt, hat Berlin zu einem weltweit nachgefragten Standort für junge und hoch ausgebildete Menschen werden lassen. Ein starker Standortfaktor für internationale Unternehmen“, betont der Makler. „Diese zieht es nicht zuletzt auch aufgrund der günstigen Mietkonditionen auf dem lokalen Büromarkt und dem überzeugenden Auftritt Berlins in Sachen Wirtschaftsförderung an die Spree.“ Mit dieser Mischung dürfte sich Berlin in den kommenden Jahren im vorderen Feld der beliebtesten europäischen Geschäftsstandorte halten. Trotz erheblicher Mietsteigerungen bei Wohnungen sowie bei Büros in Toplagen ist Berlin im internationalen Vergleich nämlich immer noch günstig.
Die Attraktivität deutscher Großstädte schlägt sich auch in den anziehenden Büromieten in den Top-Lagen nieder. In Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und München werden die Spitzenmieten 2011 und 2012 um zwei bis fünf Prozent jährlich steigen. Gleichzeitig gehe der Leerstand weiter zurück, ergab eine aktuelle Befragung, die die Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung durchgeführt hat. Den stärksten Anstieg der Mietpreise erwarten die Experten in München und Berlin.