Der Kurssturz an den Börsen hat den Goldpreis auf ein neues Zehn-Wochen-Hoch getrieben. Am Freitagmorgen stand Gold bei 931 Dollar pro Feinunze (31,10 Gramm). Neben Gold setzen deutsche Anleger offenbar auch stark auf Platin und Edelsteine. "Die Nachfrage nach Gold, Silber und Platin hat sich seit Montag verzehnfacht“, sagte Rolf Drees, Sprecher der WGZ Bank, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.
Zwar sei eigentlich genug von den Edelmetallen vorhanden, aber "die Gießereien kommen nicht hinterher“. Stärker gefragt seien auch Edelsteine. „Seit zweieinhalb Monaten ist die Nachfrage nach Diamanten stark gestiegen“, sagte Dieter Hahn von der Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein der WAZ. Die Kunden kauften vor allem die besonders teuren Diamanten ab drei Karat, die bis zu 140.000 Euro kosteten.
Doch ist eine Investitionen in Platin sicher? Macht sie sich bezahlt? Im Gegensatz zu Gold fällt der Preis für Platin an den Märkten. Dafür gibt es einen guten Grund. "Der Kurs von Platin und Palladium fällt, weil erwartet wird, dass die Nachfrage für Autokatalysatoren zurückgeht", schreibt der Finanzdienst Bloomberg. Am Freitagvormittag stand der Platinkurs bei 1026 Dollar pro Feinunze – vor einem Monat stand der Kurs noch bei 1270 Dollar. Auch der Platin-Future lässt nichts Gutes erwarten. Seit drei Monaten ist der Kurs am Fallen – und derzeit steht er bei 1025 Dollar. Im Juli stand der Future noch über 2000 Dollar.
Ähnliches gilt für den Preis von Silber. Silber wird wegen seiner guten Leitfähigkeit in der Elektrotechnik eingesetzt. Die industrielle Nachfrage ist konjunkturabhängig. Seit Monatsbeginn ist der Silberpreis von 13,00 Dollar auf 11,85 Dollar je Feinunze zurückgegangen, weil Anleger mit einem Abflauen der Konjunktur rechnen.
Zwar trägt Edelmetall einen Wert in sich, doch einen Nachteil haben diese Rohstoffe: Platin, Silber und auch Gold werfen weder Zinsen noch Dividenden ab. Die Anleger sind also nur auf den Kursgewinn angewiesen, was die Edelmetalle zu einer sehr spekulativen Investition macht.