Filme, Musik und Fotos können mit Apples TV-Box ganz schnell auf den PC geladen werden. Eine Festplatte ist gar nicht erst eingebaut.
Über diese winzige Kiste sollen TV-Sendungen, Filme, Musik und Fotos aus dem Internet oder vom Computer auf den Fernseher kommen? Ja, es funktioniert, Apple hat die Technik dafür in einer zehn mal zehn Zentimeter kleinen, sehr leise arbeitenden und mit 119 Euro günstigen Box untergebracht. Anders als das Vorgängermodell passt der Kasten durchaus ins Regal neben den DVD-Rekorder. Ein Grund: Eine Festplatte, die Kühlung bräuchte, ist gar nicht eingebaut. Dafür kommt alles aus dem Internet oder dem Netzwerk zu Hause, über Kabel oder besser über WLAN-Funk.
Apple TV zeigt neben YouTube-Clips Filme aus dem iTunes-Shop. Nutzer können die Filme jedoch dort nicht kaufen, sondern nur ausleihen. Wer sie kaufen und auf dem Heimrechner speichern möchte, muss das über den Computer bei iTunes erledigen und dann via Apple TV auf den Fernseher bringen. Die Qualität der Wiedergabe ist in jedem Fall beeindruckend hoch: Nach wenigen Sekunden starten die bei iTunes ausgewählten Filme ohne Ruckeln. Ich musste schon nah an den Fernseher kriechen, um die sehr selten auftretenden Artefakte zu erkennen. Zwar liefert Apple TV nicht Full-HD, einen Unterschied konnte ich aber nicht ausmachen. Das Angebot an Filmen geht in Ordnung. Dass die Filme immer mit Veröffentlichung auf DVD zum Streaming bereit stehen, wie es Apple-Chef Steve Jobs angekündigt hatte, stimmt oft, aber nicht immer.
Das Streaming-Verfahren hat jedoch auch Nachteile: Wer sich eine Musiksammlung bei iTunes angelegt hat und sie sich über den Fernseher anhören möchte, muss den Rechner laufen lassen, und zwar nicht im Ruhemodus, sondern auf vollen Touren. Apple TV greift zudem auch nicht direkt auf Netzwerk-Festplatten oder externe Festplatten zu. Schwierig ist es, seine eigene Videosammlung über Apple TV abzuspielen. Ich habe fast alle Videos in einem Format gespeichert, das Apple TV nicht versteht. Dazu musste ich die Dateien erst mithilfe einer Software in das passende Format umwandeln.
Gelungen ist dagegen die Bedienung, vor allem über andere Apple-Geräte. Ich habe es mit iPhone und iPad ausprobiert: Besser habe ich Video und Musik noch nicht auf den Fernseher lenken können. Und es dürfte noch komfortabler werden: Im November kommt AirPlay. Damit können Nutzer alles, was sie gerade auf dem iPod touch, iPad und dem iPhone ansehen oder anhören, mit wenigen Fingertipps auch auf den Fernseher senden.