Der britische Tabakkonzern will weltweit sechs seiner 58 Werke schließen. In Deutschland trifft es Berlin. Alle 420 Stellen in der Hauptstadt werden gestrichen. Die Produktion soll nach Polen und in das modernere Werk in Langenhagen bei Hannover verlagert werden.

Nach gut 50 Jahren soll Schluss sein mit der Zigaretten-Produktion in Berlin-Wilmersdorf. Der britische Tabakkonzern Imperial Tobacco mit seinen Kernmarken „West“ und „Davidoff“ will sein Berliner Zigarettenwerk schließen und damit alle 420 streichen. Die Produktion werde in den nächsten drei Jahren schrittweise von Berlin in das modernere Werk in Langenhagen bei Hannover und nach Polen verlagert, teilte der weltweit viertgrößte Zigarettenhersteller und Reemtsma-Eigner mit.


Die Berliner Werksschließung ist Teil eines europaweiten Restrukturierungsprogramms, das Imperial Tobacco in den nächsten drei Jahren umsetzen will. Während die Stellen in Berlin gestrichen werden, will der Konzern 90 neue Arbeitsplätze in Langenhagen und 80 Jobs in Hamburg schaffen. Damit fallen deutschlandweit insgesamt 250 der bisher 2000 Stellen weg.


Der Konzern kündigte die Schließung von insgesamt sechs seiner weltweit 58 Werke und den Abbau von 2440 der rund 40.000 Arbeitsplätze an. „Die Projekte sind ein notwendiger Schritt in der Integration von Imperial Tobacco und Altadis“, erklärte Konzernchef Gareth Davis.


Die Briten hatten den spanisch-französischen Konkurrenten Altadis („Gauloises“, „Fortuna„) Anfang des Jahres für 12,6 Milliarden Euro übernommen. In Frankreich und Spanien sollen den Plänen zufolge mit 1060 beziehungsweise 830 Mitarbeitern die meisten Arbeitsplätze wegfallen.

Das Werk in Berlin-Wilmerdorf wurde 1959 mit der Einführung der Marke Peter Stuyvesant gebaut. Noch werden dort die Marken West, R1, Peter Stuyvesant und JPS für den deutschen Markt und für den Export produziert. Mehr als 20 Milliarden Zigaretten liefen im vergangenen Geschäftsjahr vom Band.