Börsengang

Chinesen planen Einstieg bei der Deutschen Bahn

Foto: AP

Die künftig frei verkäuflichen Anteile der Deutschen Bahn wecken das Interesse von Investoren aus Fernost. Als möglicher Anteilseigner bringt sich der chinesische Staatsfonds CIC ins Spiel. Auch die Russen sind laut Bahnchef Hartmut Mehdorn neugierig auf die Bahn-Aktien geworden.

Chinas Staatsfonds zeigt Interesse an einem Einstieg bei der Deutschen Bahn AG (DB). Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) sprach in Peking mit dem Chef der China Investment Corporation (CIC), Lou Jiwei, über den angekündigten Börsengang der Bahn. Bei dem Staatsfonds der chinesischen Regierung gibt es „durchaus Interesse“ am deutschen Markt, wie Steinbrück sagte.


Der Teilbörsengang sei mit Lou Jiwei „beispielhaft aufgegriffen“ worden, sagte Steinbrück. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sei zum Ende der Olympischen Spiele auch in Peking gewesen und habe von „informellen und neugierigen“ Anfragen aus China sowie Russland gesprochen.


Möglicherweise schon Ende Oktober will die Bahn 24,9 Prozent an ihrer neuen Verkehrstochter DB Mobility Logistics zum Kauf anbieten. In dem Unternehmen werden der Personen- und Güterverkehr sowie Dienstleistungen gebündelt.

Die Chinesen hatten zuletzt auch Interesse am Einstieg bei der Dresdner Bank gezeigt. Das Geldinstitut fusioniert jedoch mit der Commerzbank. Er habe auf chinesischer Seite gleichwohl „keine Empfindlichkeiten“ feststellen können, sagte Steinbrück weiter. Der Finanzminister bekräftigte, die Bundesregierung sei in dem Zusammenschluss beider Großbanken „völlig neutral“ gewesen.


In Peking trat Steinbrück denn auch eventuellen Sorgen entgegen, dass Deutschland seine Märkte gegen ausländische Investoren wie solche Staatsfonds abschotten wolle. Steinbrück erläuterte dazu die Pläne der Bundesregierung zur Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes. So wollen die Deutschen deutsche Konzerne besser vor unliebsamen ausländischen Investoren schützen.

In Peking war Steinbrück vom Vizeregierungschef Li Keqiang empfangen worden, der als möglicher Nachfolger von Ministerpräsident Wen Jiabao gilt. Weitere Gesprächspartner waren sein Amtskollege Xie Xuren und Notenbankchef Zhou Xiaochuan. Steinbrück besucht in China auch Shanghai.

( dpa/Reuters/oht )