Forschung

Ein Jahr Schokolade essen für die Wissenschaft

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Bianca Blei

Foto: picture-alliance/ dpa / dpa

Britische Forscher sind auf der Suche nach Frauen, die im Dienste der Wissenschaft ein Jahr lang täglich Schokolade essen. Mit der Versuchsreihe wollten sie prüfen, ob der Verzehr dunkler Schokolade das Risiko für Herzerkrankungen senken kann. Doch nicht jede Frau kann sich bewerben.

In Großbritannien suchen Forscher an der University of East Anglia (UEA) 40 Frauen für ein besonderes Projekt. Die Teilnehmerinnen sollen ein Jahr lang täglich zwei Stück Schokolade essen. So soll bewiesen werden, dass die Süßigkeit nicht nur schmeckt, sondern auch gegen Herzerkrankungen vorbeugen kann.

Die Testpersonen sollen aber auch einige Auflagen erfüllen: Sie müssen bereits ihre Menopause hinter sich haben, dürfen sich keiner Hormonersatztherapie unterziehen und müssen Nichtraucherinnen sein. Wichtig ist auch, dass das Alter von 76 Jahren nicht überschritten wird. Warum diese Anforderungen vom Institut gestellt werden, erklärt sich damit, dass das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, bei Frauen nach den Wechseljahren rapide steigt. Bei einer zusätzlichen Diabetes-Typ-2-Erkrankung erhöht sich die Gefahr um ein Dreifaches.

Für die Untersuchung hat ein belgischer Chocolatier eine spezielle Schokolade entwickelt, die einen erhöhten Flavonoidanteil besitzt. Flavonoid ist ein wasserlöslicher Pflanzenfarbstoff, der gefäßverstärkend wirkt, Krebs vorbeugt und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Die bisherigen Teilnehmer an der Studie haben berichtet, dass die Schokolade "sehr bitter" schmecke.

"Die Hypothese dieser aufregenden Studie ist, dass Flavonoide wahrscheinlich sogar besser vor Herzerkrankungen schützen als herkömmliche Medikamente", sagt Dr. Ketan Dhatariya, ein Diabetesexperte am Norfolk und Norwich Universitätsspital. "Wenn die Testreihe das bestätigt, könnte es weitreichende Auswirkungen darauf haben, welche Ratschläge wir Frauen nach dem Wechsel mit Typ-2 Diabetes geben", so Dhatariya.

Die Testpersonen müssen dem Institut Blut- und Urinproben abgeben, einen Ultraschalltest ihrer Aterien durchführen sowie einen Fragebogen über ihre Lebensgewohnheiten abgeben. Innerhalb des Jahres werden sie fünfmal auf das Risiko eines Herzinfarkts überprüft, um mögliche Änderungen registrieren zu können. "Ein positives Ergebnis könnte der erste Schritt sein, neue Wege zu finden, um Menschen mit erhöhtem Herzinfarktrisiko das Leben zu erleichtern", sagt Dr. Peter Curtis, Forscher an der East Anglia Universtiät.