Darmstadt. Der Mond verdunkelte sich über Deutschland – und verschwand teilweise. Am Dienstagabend war eine seltene partielle Mondfinsternis zu sehen. Besonders daran: Mehr als die Hälfte des Himmelkörpers war zeitweise im Schatten der Erde verschwunden. Der Mond schimmerte dadurch kurzzeitig in orangenen bis rostroten Tönen.
Wer die Mondfinsternis sehen wollte, musste unbedingt lange aufbleiben: Ihren Höhepunkt erreichte sie erst um 23.30 Uhr. Insgesamt lagen 65 Prozent im Kernschatten der Erde. Besonders: Der Mond wird sich auch noch rostrot färben.
Das kosmische Schauspiel begann um 20.40 Uhr, bis 23.30 Uhr wurde der Schatten größer, dann schob sich der Erdtrabant wieder zusehends aus dem Schatten heraus. Besonders gut zu sehen sein sollte die Mondfinsternis im Süden Deutschland.

Partielle Mondfinsternis Dienstag über Deutschland – was man wissen muss
- Über Deutschland war am Dienstag eine partielle Mondfinsternis zu sehen
- Zu rund 65 Prozent war der Mond am Dienstag gegen 23.30 Uhr in den Kernschatten der Erde eingetaucht
- Der Mond färbte sich rostrot
Mondfinsternis nur bei Vollmond möglich
Eine Mondfinsternis kann es nur bei Vollmond geben. Mond, Erde und Sonne stehen dann auf einer Linie. „Die von der Sonne angestrahlte Erde wirft wie ein Sonnenschirm einen Schatten in den Weltraum“, teilten die Sternenfreunde mit. Wenn der Mond dann durch diesen Schatten laufe, sehe man eine Mondfinsternis.
Es gibt einen Halb- und einen Kernschatten. Wenn der Mond komplett im Kernschatten steht, spricht man von einer totalen Mondfinsternis. Das war am Dienstag aber nicht der Fall.
Nach der partiellen Mondfinsternis am 16. Juli ist für Fans dieser kosmischen Ergeignisse erst einmal Geduld angesagt. „Dies ist die letzte von Mitteleuropa aus gut sichtbare Mondfinsternis bis zum 16. Mai 2022“, schreiben die Sternenfreunde. Zuletzt waren ein Blutmond und eine Mondfinsternis im Januar in Deutschland zu sehen.
Im Januar 2018 hatte es ein ganz besonderes Spektakel am Himmel gegeben – ein Supermond als „Blue Moon“ mit Mondfinsternis. Und im vergangenen Sommer konnte über Deutschland die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts beobachtet werden – inklusive Blutmond.
Warum die Mond-Faszination eine Renaissance erlebt
Mit dem 50. Jubiläum der ersten bemannten Mission zum Mond am 20. Juli ist der Erdtrabant derzeit in aller Munde. „Der Mond erlebt zur Zeit eine Renaissance“, sagte der früher Astronaut Thomas Reiter der Deutschen Presse-Agentur. Woher die Faszination kommt? Man könne ihn fast jeden Abend am Himmel sehen. Er sei in der Menschheit schon immer Gegenstand von Fantasien und Geschichten gewesen. Und: Er sei nah und erreichbar.
Der Mond ist rund 380.000 Kilometer von der Erde entfernt. Sein Durchmesser beträgt etwa 3470 Kilometer – gut ein Viertel der Erde. (dpa/moi/ba)