Blutmond

Blutmond und Mondfinsternis: Hier war das Phänomen zu sehen

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Blutmond und Mondfinsternis: Das Spektakel konnte in den Morgenstunden fast überall in Deutschland beobachtet werden.

Blutmond und Mondfinsternis: Das Spektakel konnte in den Morgenstunden fast überall in Deutschland beobachtet werden.

Foto: Henning Kaiser / dpa

Der Blutmond hat sich am Montagmorgen in vielen Teilen Deutschlands gezeigt. Während der totalen Mondfinsternis glänzte er rötlich.

Berlin.  Toller Anblick für viele Frühaufsteher: Der Blutmond war in den meisten Regionen Deutschlands gut zu sehen. Von 5.41 bis 6.44 ließ sich die totale Mondfinsternis beobachten, während der der Vollmond im Kernschatten der Erde stand und rötlich schimmerte. Wir zeigen die schönsten Fotos vom Blutmond und der Mondfinsternis.

Nur im Norden Deutschlands und im Alpenvorland machte das Wetter den Blutmond-Fans einen Strich durch die Rechnung: Viele Wolken verdeckten dort die Sicht.

Mehr Glück hatten die Bewohner etwa in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Dort zeigte sich der Vollmond blutrot. Auch der Himmel über Frankfurt am Main war klar genug, um das Spektakel zu beobachten.

Das Planetarium in Bochum zeigte den Livestream der totalen Mondfinsternis aus dem Griffith-Observatorium in Los Angeles – und schrieb auf Twitter: „Diese Mondfinsternis dürfte auch in der Totalität (Beginn um 5:41 MEZ) ziemlich hell bleiben.“

Wir erklären, was eine Mondfinsternis ist und was der Blutmond damit zu tun hat.

Wann ist die Mondfinsternis 2019?

Am 21. Januar 2019 findet die erste totale Mondfinsternis des Jahres statt. Dann wird der Blutmond auch von Deutschland aus zu sehen sein. Allerdings ist das Ereignis etwas für Frühaufsteher. Um 5.41 Uhr ist der Mond vollständig in den Kernschatten der Erde getreten.

Was passiert bei der Mondfinsternis?

Bei einer Mondfinsternis durchläuft der Mond den Schatten, den die von der Sonne angestrahlte Erde „hinter“ sich ins Weltall wirft. Von einer totalen Mondfinsternis spricht man, wenn der Mond komplett im Kernschatten der Erde steht. Sonne, Erde und Mond stehen dann genau in einer Linie.

Was ist ein Blutmond?

Wenn sich der Mond im Kernschatten der Erde befindet, nimmt die Erde dem Mond die direkte Lichteinstrahlung durch die Sonne weg. Von der Erde aus betrachtet sorgt das Phänomen immer wieder für Staunen, denn er verändert deutlich seine Farbe.

Das Sonnenlicht wird bei dem Ereignis in der Erdatmosphäre gebrochen und kurzwellige blaue Lichtanteile werden so gestreut, dass sie den Mond nicht erreichen. Langwellige rote Lichtanteile erreichen den Mond jedoch und lassen ihn so rot erstrahlen. Ein Blutmond geht immer mit dem Vollmond einher.

Ist Blutmond gefährlich?

Bei Google fragen sich offensichtlich viele Nutzer, ob ein Blutmond gefährlich ist. Die simple Antwort: Nein. Anders als bei einer Sonnenfinsternis besteht nicht die Gefahr, voll in Sonnenlicht zu gucken und so das Auge zu schädigen.

Was ist an dieser Mondfinsternis besonders?

Das Ereignis ist diesmal besonders eindrücklich: An diesem Montag ist der Mond der Erde besonders nah, durch seine niedrige Höhe über dem Horizont erscheint er größer als gewohnt. Diese Konstellation wird auch Superblutmond genannt.

Wie ist der Zeitplan des Naturspektakels?

Für das Ereignis lassen sich im Voraus nur ungefähre Uhrzeiten berechnen. Klar ist, dass die Mondfinsternis nur etwas für Frühaufsteher ist.

  • Um 4.43 Uhr trat der Mond in den Kernschatten der Erde ein. Die totale Finsternis dauerte etwa eine Stunde.
  • Sie begann ab 5.41 Uhr und erreichte um
  • 6.12 Uhr in der Mitte ihre maximale Verfinsterung.
  • Um 6.44 Uhr war die Finsternis wieder vorbei.
  • Um 7.51 Uhr trat der Mond aus dem Kernschatten aus.
  • Der Sonnenaufgang ist um 8.07 Uhr.

Gibt es eine weitere Mondfinsternis 2019?

Jein. Am 16. Juli 2019 kann man von Deutschland aus eine partielle Mondfinsternis beobachten. Dann tritt der Mond nur teilweise (partiell) in den Kernschatten der Erde ein. Auf die nächste totale Mondfinsternis, die bei uns sichtbar ist, muss man bis zum 31. Dezember 2028 warten.

Wie kann man das Phänomen am besten beobachten?

Das hängt vom Wetter ab. Bislang sagt der Wetterbericht für weite Teile Deutschlands eine leichte Bewölkung voraus. Sichern sollten sich Frühaufsteher auf jeden Fall einen freien Blick gen Westen. Das Himmelsereignis ist gut mit dem bloße Auge sichtbar. Mit einem Fernglas lassen sich aber natürlich mehr Details des Mondes beobachten.

Wo kann ich die Mondfinsternis im Livestream verfolgen?

Wer keine Möglichkeit hat, die Mondfinsternis unter freiem Himmel zu verfolgen, kann sie sich auch in einem Livestream auf YouTube anschauen.

Wie oft gibt es eine Mondfinsternis zu sehen?

Etwa zweieinhalb Mal pro Jahr streift der Mond den Kernschatten der Erde und damit ereignet sich eine Mondfinsternis. Nicht immer kommt es dabei aber zu einer totalen Mondfinsternis. Zuletzt gab es im Juli 2018 einen Blutmond und Mondfinsternis.

Mit einer Stunde und 44 Minuten Totalitätsdauer war sie die längste Mondfinsternis im 21. Jahrhundert. Sie wird erst von der Mondfinsternis am 9. Juni 2123 übertroffen, die zwei Minuten länger dauert. Zuletzt gab es im Juli 2018 einen Blutmond und Mondfinsternis– es war die längste überhaupt.

Bereits wenige Monate davor gab es schon mal eine Mondfinsternis: Auch dort zeigte sich der Mond besonders spektakulär.

Was ist ein Blutmond?

Der Name Blutmond kommt von der roten Farbe, die der Mond bei einer totalen Mondfinsternis annimmt. Das Sonnenlicht wird bei dem Ereignis in der Erdatmosphäre gebrochen und kurzwellige blaue Lichtanteile werden so gestreut, dass sie den Mond nicht erreichen. Langwellige rote Lichtanteile erreichen den Mond jedoch und lassen ihn so rot erstrahlen.

Weitere Details zur Mondfinsternis finden Sie hier. (ac)