Der Sommer hat ja gerade erst begonnen. Die Berliner Stiftung Warentest hat 19 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktoren von 15 bis 25 testen lassen. Die meisten schnitten gut ab. Doch es gibt dramatische Preisunterschiede.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, besagt ein Sprichwort. So verhält es sich auch mit dem diesjährigen Sommerwetter: Vielleicht gibt es ja doch noch eine Phase anhaltender Wärme mit viel Sonne. Spätestens dann ist es Zeit, nach einem guten Sonnenschutzmittel Ausschau zu halten. Erfreulich ist dabei: Guter Sonnenschutz muss nicht teuer sein, wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat. Milch-, Lotion-, Spray- und Öl-Produkte für weniger als ein Euro pro 100 Milliliter schnitten vergleichbar gut oder sogar besser ab als Produkte für zehn, 15 oder gar 18 Euro für dieselbe Menge.
Der aktuelle Warentest, dessen ausführliche Ergebnisse im Juli-Heft von „Test“ oder im Internet zu finden sind, umfasste 19 Produkte mit den mittleren Lichtschutzfaktoren (LSF) 15, 20 und 25. Testkriterien waren Einhaltung des Sonnenschutzfaktors bei UVB-Strahlung (gegen Sonnenbrand), UVA-Schutz (gegen Hautkrebs und Hautalterung), Feuchtigkeitsanreicherung in der Haut, Bequemlichkeit der Anwendung auf der Haut, Entnahme aus Tube oder Flasche, mikrobiologische Qualität, Hinweise zur Anwendung sowie Verpackung und Werbeaussagen.
Die Prüfungen ergaben ein fast durchweg „gutes“ Bild. 17 Mal vergaben die Tester Noten von 1,6 bis 2,5. Testsieger bei den LSF-15-Produkten wurde Aldi (Nord)/Ombra Sun Care Sonnenmilch (Gesamtnote 1,6). Beim Lichtschutzfaktor 20 belegten drei Produkte gleichauf die Spitze (1,6): Aldi Süd/Ombia Sun Tropical Feeling Sonnenmilch, Edeka Elkos Sun Sonnen Milch und Rossmann/Sunozon Sonnenmilch. Beim LSF 25 hatte Eucerin Sonnen Allergie Schutz Sun Creme-Gel die Nase vorn (1,8).
Zu Ferienbeginn und für Kinder sollte es schon Lichtschutzfaktor 30 sein
Nur ein Produkt (Ambre Solair Golden Protect Schimmernde Sonnenschutz-Milch, LSF 20) erhielt wegen nur „ausreichender“ Entnahmemöglichkeit ein „Befriedigend“. Ein Produkt (Müller/Lavozon Sonnen-Öl Spray, LSF 20) schnitt „mangelhaft“ ab, weil der versprochene LSF deutlich untersxhritten wurde.
Die Auswahl der Schutzfaktoren 15 bis 25 durch Warentest besagt nicht, dass dies die einzig sinnvollen oder notwendigen Sonnenschutzmittel sind. Besonders helle und empfindliche Haut braucht gerade zu Ferienbeginn einen kräftigeren Schutz, da empfiehlt sich LSF 30 oder 50. Die Warentester raten, Kinder den ganzen Urlaub über mit solch hohem Schutz auszustatten. Noch besser ist es natürlich, wenn Kinder in der Sonne leichte Kleidung tragen und gegebenenfalls – in Kombination – an den nackten Beinen ein Sonnenschutzmittel.
Und tendenziell stärkerer Schutz ist ratsam, das sagt schon der gesunde Menschenverstand, wenn es statt nach Sylt oder in den Bayerischen Wald ans Mittelmeer oder in die Karibik geht und die Familie sich womöglich auch noch viel auf dem Wasser aufhält, weil sie beispielsweise segelt.
Für einen Erwachsenen reicht eine Flasche Sonnencreme gerade einmal gut drei Tage
Sonnenschutzmittel sollten zudem reichlich aufgetragen werden, um wie versprochen zu wirken. Es gilt also: Klotzen nicht kleckern. Eine Faustregel besagt: Ein 1,80 Meter großer Mann benötigt für den ganzen Körper etwa drei Esslöffel Creme, Milch oder Lotion – zirka 40 Milliliter. Wer außerdem nach dem Schwimmen wie empfohlen nachcremt, kommt mit einer 250-Milliliter-Flasche gerade einmal gut drei Tage aus. Für einen Zwei-Wochen-Urlaub braucht eine vierköpfige Familie also eine ganze Batterie an Sonnenmilchflaschen. Schön, dass es „gute“ Produkte gibt, die auch noch preisgünstig sind.
Allerdings gibt es auch gefährliche Irrtümer: So verlängert das mehrfache Eincremen an einem Tag nicht die Gesamtzeit, die man unbeschadet in der Sonne verbringen kann. Die empfohlenen Maximalzeiten sind dann lediglich realistischer. Aber wenn das Lichtbad mit Sonnenschutz beispielsweise drei Stunden nicht überschreiten soll, dann gilt das eben für diesen einen ganzen Tag.