Der Asteroid 2012 DA14 ist wie vorausgesagt knapp an der Erde vorbeigesaust. Nach Angaben der US-Weltraumagentur NASA kam der Himmelskörper unserem Planeten um 20.25 Uhr Mitteleuropäischer Zeit mit knapp 28.000 Kilometern am nächsten.
Damit passierte der Asteroid, der einen Durchmesser von rund 50 Metern hat, die Erde noch innerhalb des Orbits geostationärer Satelliten – in kosmischen Maßstäben ein Beinahe-Zusammenstoß.
Gefahr bestand aber nicht: Wissenschaftler hatten einen Einschlag von 2012 DA14 auf der Erde zuvor ausgeschlossen.
Die NASA erklärte, der Vorbeiflug sei für Astronomen eine „einzigartige Möglichkeit“ gewesen, den Asteroiden zu studieren. Nur alle 40 Jahre würden Himmelskörper vom gleichen Kaliber wie 2012 DA14 in die Nähe unseres Planeten kommen.
Kollision mit der Erde könnte verheerend sein
Asteroiden, auch Planetoiden oder Kleinplaneten genannt, gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Kollisionen mit der Erde können verheerende Folgen haben.
Wenige Stunden vor dem Rendez-Vous mit 2012 DA14 waren bei einem Meteoritenschauer in Russland mehr als 1200 Menschen verletzt worden. Die NASA betonte, dass zwischen beiden Ereignissen kein Zusammenhang bestehe.
Die Erde wird stündlich von Hunderten winzigen bis faustgroßen Meteoriten bombardiert – meist unbeobachtet. Pro Jahr erreichen schätzungsweise mehr als 19.000 Meteoriten mit einer Masse von mehr als 100 Gramm die Erdoberfläche. Die meisten Meteoriten stürzen unbeachtet ins Meer oder auf unbewohntes Gebiet.
Da Meteoriten sehr klein sind, können sie mit den heutigen Mitteln der Technik vorher praktisch nicht entdeckt werden. Anders die sehr viel größeren Asteroiden, die von der Europäischen Raumfahrtorganisation (ESA) und der US-Raumfahrtbehörde NASA mit Teleskopen etwa in Arizona, auf Hawaii oder auf Teneriffa gesucht werden.
In unserem Sonnensystem gibt es einige Hundert, die potenziell auf einen Kollisionskurs mit der Erde gelangen könnten. Etwa alle 200 Millionen Jahre ist mit dem Einschlag eines zehn Kilometer großen Brockens zu rechnen. Alle 10.000 Jahre schlägt ein Objekt mit 100 Meter Durchmesser ein.
Gefährlich könnte es 2048 werden
Meteoriten können zwar von Asteroiden oder Planeten abgesprengt worden sein, der Meteoritenabsturz am Uralgebirge hat nach Angaben von Weltraumexperten aber nichts mit dem Asteroiden 2012 DA14 zu tun. „Das ist ein faszinierender Zufall“, sagte Dante Lauretta von der US-Weltraumbehörde NASA.
„Die beiden Objekte haben definitiv nichts miteinander zu tun, weil sie aus ganz unterschiedlichen Ecken des Sonnensystems kommen.“
Am hellsten war er in Deutschland nach Auskunft der ESA gegen 20.40 Uhr zu sehen, als er gerade über dem Osthorizont erschienen ist. „Er geht im Sternbild Jungfrau auf, passiert dann den Löwen und gelangt zum großen Wagen“, sagte ESA-Mitarbeiter Gerhard Drolshagen am Freitag. Am frühen Sonnabendmorgen befinde sich der nach Norden ziehende Himmelskörper in der Nähe des Polarsterns.
Nach 2012 DA14 werden sich übrigens weit größere Himmelskörper der Erde nähern. Gefährlich könnte es bereits im Jahr 2048 werden, wenn der Brocken 2007 VK184 erscheint.
„Der Asteroid hat einen Durchmesser von 170 Metern und könnte ein Bundesland komplett zerstören“, sagte Gerhard Drolshagen. „Dieser Asteroid ist der gefährlichste, den wir jetzt kennen.“ Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags liege nach derzeitigen Berechnungen bei 1 zu 1800.