Rotwein enthält wirksame Antioxidantien, wie diese jedoch vom Körper aufgenommen werden, war bislang unbekannt. Israelische Forscher konnten jetzt bei Versuchen mit Ratten nachweisen, dass der Magen dabei eine entscheidende Rolle spielt, da er gleichsam als Bioreaktor fungiert.
Rotwein bremst die Entstehung giftiger Nebenprodukte bei der Fettverdauung. Das haben israelische Versuche mit Laborratten gezeigt. Bekamen die Versuchstiere zusätzlich zu rotem Fleisch einen Rotweinextrakt, bildeten sich weniger Zellgifte in ihren Mägen.
Offensichtlich ermögliche erst der Magen als eine Art Bioreaktor die günstigen Effekte des Rotweins, schreiben Forscher um Joseph Kanner vom Volcani-Zentrum in Bet Dagan im „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ (online vorab veröffentlicht).
Rotwein ist reich an sogenannten Polyphenolen, wirksamen
Antioxidantien
. Der Körper kann Polyphenole jedoch nicht so einfach aufnehmen, betont die Gruppe um Kanner, deshalb rätselten Forscher schon länger, wie der günstige Effekt dieser Verbindungen zustande komme.
In den Versuchen beobachteten die Wissenschaftler nun eine beträchtliche Reduzierung des Zellgifts Malondialdehyd und der ebenfalls giftigen Hydroperoxide im Rattenmagen durch die Polyphenole. Zugleich hemmten die Rotwein-Verbindungen auch die Aufnahme von Zellgiften über den Verdauungstrakt ins Blut.
dpa/oc