Shooting

Wie Germany’s next Top-Fotograf gegen Aids kämpft

| Lesedauer: 3 Minuten
Annika Schönstädt

Foto: Reto Klar

Armin Morbach hat sich bei GNTM einen Namen gemacht. Nun fotografiert er das Model Franziska Knuppe für die Berliner Aids-Hilfe.

Armin Morbach ist in der Welt der Mode und des Glamour zu Hause. Als Hair- und Make-up-Artist durfte er bereits Superstars wie Tina Turner, Cindy Crawford und Diane Kruger verschönern. 2006 suchte er an der Seite von Heidi Klum „Germany’s next Topmodel“ (GNTM) und seit er sich vor einigen Jahren als Fotograf neu erfunden hat, stehen Models wie Julia Stegener und Eva Padberg Schlange, um sich von ihm ins rechte Licht rücken zu lassen.

Abseits der Hochglanzmagazine nutzt Morbach seinen engen Draht zu den Prominenten, um sich für den guten Zweck zu engagieren: Der 41-Jährige fotografierte am Montag in den „Delight Studios“ in Prenzlauer Berg die neue Kampagne der Berliner Aids-Hilfe. „Für mich ist das eine besondere Herzensangelegenheit. Als schwuler Mann in der Öffentlichkeit habe ich eine besondere Verantwortung“, erklärt er und ergänzt: „Mich betrifft das natürlich auch persönlich, weil viele meiner Freunde infiziert sind.“

Sex ohne Kondom ist wieder populär

Mit seiner Kampagne will der Styling-Profi aufrütteln. „Ich will zeigen, dass das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für die Gefahr der Krankheit immer mehr verschwindet. Sex ohne Kondom ist in der Schwulenszene gerade wieder sehr populär“, so Armin Morbach. „Es gibt mittlerweile Medikamente, und deshalb denken viele Menschen, Aids wäre nicht mehr als eine Grippe. Dabei vergessen sie, dass die Medikamente extreme Nebenwirkungen haben und die Krankheit immer noch nicht heilbar ist.“

Das Konzept für das Shooting hat der Wahlhamburger komplett selbst erarbeitet: „Meine Models posieren in wunderschönen Abendkleidern von Kaviar Gauche. Man sieht jedoch nur die eine Hälfte des Körpers. Die andere Hälfte stellt ein Skelett dar.“ Denn so sieht Armin Morbach die Krankheit. Aids und der Tod würden in der Gesellschaft häufig nicht mehr zusammen betrachtet. „Dabei kenne ich HIV-positive Menschen, die genau so aussehen – wie ein Skelett.“

Große Gala am 22. Oktober

Für die Kampagne, die am 22. Oktober 2012 bei der Gala „Künstler gegen Aids“ vorgestellt wird, konnte das Multitalent Franziska Knuppe, Sonja Kirchberger, Dennenesch Zoudé, Bonnie Strange, Alexander Beyer und Antoine Monot gewinnen. „Einige Schauspielerinnen, die ich angefragt habe, haben mir aber auch abgesagt, weil sie mit dem Thema Aids nicht in Verbindung gebracht werden möchten“, gibt er zu.

Einen Traum, den sich Armin Morbach noch nicht erfüllen konnte, ist die Zusammenarbeit mit Angela Merkel. „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch jeden Tag so gleich aussehen kann. Ich würde ihr gern einmal Smokey Eyes schminken und sie in einen Herrenanzug stecken“, verrät er. Privat hat der Make-up-Spezialist hingegen ganz bodenständige Wünsche für die Zukunft. „Ich wünsche mir, dass alle Menschen um mich herum glücklich sind“, so Morbach. „Ich selbst möchte außerdem gern irgendwann auf einem Bauernhof leben, mich selbst versorgen und ab und zu ein Projekt machen. Für mich werden auch soziale Projekte immer wichtiger, je älter ich werde. Und ich möchte mich für den Tierschutz engagieren. Außerdem kann ich mir vorstellen, eine Bio-Bäckerei zu eröffnen.“

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