Provinz Alicante. An der Costa Blanca in Spanien ist ein kleines, blaues Wesen gesichtet worden. Der Meeresbewohner hat außergewöhnliche Fähigkeiten.
Das Wesen leuchtet blau und sieht aus, als wäre es nicht von dieser Welt: Es handelt sich um die Blaue Ozeanschnecke, "Glaucus Atlanticus", aus dem Englischen übersetzt auch als Blauer Drache bekannt.
Die ungewöhnliche Meereskreatur sieht zwar fantasievoll aus – sie ist aber auch giftig. Jetzt wurde sie vermehrt im Süden der Costa Blanca in Spanien gesichtet.
Spanien: Das hat es mit dem seltsamen Meeresbewohner auf sich
Die Schnecke wird gerade einmal drei bis fünf Zentimeter lang und treibt mithilfe von Gasblasen auf der Wasseroberfläche. Sie ist auf ihrer Oberseite silbrig-grau und auf ihrem Rücken blau gefärbt und bewegt sich mit dem Rücken nach oben, über Kopf, durch das Meer. Dadurch tarnt sie sich im Wasser. Ihre Fähigkeiten sind erstaunlich: Von Natur aus hat der Blaue Drache kein Gift in sich. Doch frisst er giftige Zellen von Quallen, speichert er das Gift in seinem winzigen Körper. Damit versucht das Tier, sich vor Raubtieren zu schützen.

Der Blaue Drache treibt in wärmeren Gewässern, insbesondere in tropischen Ozeanen, umher. So wurde er 2020 am Strand von Südafrika von einem Spaziergänger gefilmt. Jetzt soll das Tier an der Küste der spanischen Provinz Alicante, der Costa Blanca, gesichtet worden sein. Das berichtete die Seite "Costanachrichten.com" diesen Donnerstag.
Demnach wurde die Blaue Ozeanschnecke seit 2021 bereits mehrmals an den Stränden im Raum Torrevieja, eine Stadt an der Costa Blanca, von Badegästen entdeckt. Der Fund ist eine Seltenheit: Zuletzt sei die blaue Schnecke in Spanien laut dem Bericht von "Costanachrichten.com" 1705 vom Wissenschaftler Johann Philip Breyn von der Royal Society aus London auf Ibiza gesichtet worden.
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Blauer Drache: Das sollten Urlauberinnen und Urlauber wissen
Im April berichteten mehrere spanische Medien über die Sichtung des Blauen Drachens. Die Grundlage dafür bildet ein Beitrag in den Fachzeitschriften "Mediterranean Marine Science" und "Quercus". Darin sprechen die Biologen Juan Antonio Pujol, Raquel López Esclápez und Nicolás Ubero über den "außerordentlichen Fund, der den geheimnisvollen Nimbus um die Präsenz des kleinen wirbellosen Meerestiers noch vergrößert."
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Anfassen sollten Badeurlauber die Blaue Ozeanschnecke nicht. Das Gift in den Ausstülpungen der Schnecke kann zu unangenehmen Stichen und Schmerzen führen. Dennoch beruhigen die Experten, der Blaue Drache sei für Menschen nicht so gefährlich, wie oft angenommen wird. Trotzdem: Auf dem Speiseplan des Meeresbewohners steht unter anderem die hochgiftige Portugiesische Galeere. Angenehm ist eine Begegnung mit dem giftspeichernden Wesen also sicherlich nicht. (emi)
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