Archäologie

Peru: Forschende finden geheimnisvolle Zeichnungen in Wüste

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Laura Helbig
Mosaik aus der Römerzeit in Syrien freigelegt

Mosaik aus der Römerzeit in Syrien freigelegt

In Syrien ist ein bemerkenswert intaktes Mosaik aus der Römerzeit freigelegt worden. Die syrischen Behörden bezeichneten das 1600 Jahre alte Mosaik als einen der bislang "seltensten" Funde. Dargestellt sind darauf unter anderem Szenen des Trojanischen Kriegs.

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Die Nazca-Linien in Peru gehören zu den Geheimnissen der Menschheit. Nun haben Forscher 168 weitere großflächige Zeichnungen entdeckt.

Berlin. Die Nazca-Linien in Peru gehören zu den geheimnisvollsten Artifakten der Menschheitsgeschichte. Die riesigen Bilder – auch Geoglyphen genannt –, die von Menschen der Paracas- und Nazca-Kultur in den Wüstenboden einer Hochebene gescharrt wurden, sind nur aus der Luft zu erkennen.

Nun haben Forschende 168 weitere Nazca-Geoglyphen entdeckt. Die Archäologen arbeiteten unter der Leitung von Masato Sakai von der Yamagata Universität in Japan. Von Juni 2019 bis Februar 2020 kartierte das Team mithilfe von Luftaufnahmen und Drohnen das Gebiet um Nazca und Palpa. Die Bilder wurden anschließend von einer künstlichen Intelligenz analysiert und ausgewertet.

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Dabei konnte das KI-System geometrische Muster identifizieren, die für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Die neu entdeckten Geoglyphen zeigen Menschen und Tiere wie Hunde, Katzen, Schlangen und Vögel. Insgesamt wurden damit nun 358 dieser Bodenbilder gefunden, allerdings wird vermutet, dass es insgesamt mehr als 1500 Zeichnungen geben soll. Alle sollen zwischen 500 vor und 500 nach Christus entstanden sein.

Nazca-Linien in Peru: Zeugnis von frühzeitlicher Luftfahrt?

Von den neu entdeckten Geoglyphen erhoffen sich Forschende, mehr über die Kulturen der Region herausfinden zu können. Die Bilder galten lange als Rätsel, über deren Entstehung und Sinn sich viele Theorien rankten. Vor allem der Fakt, dass man die Formen nur aus der Luft sehen kann, sorgte für Spekulationen im Zusammenhang mit Astronomie oder gar frühzeitlicher Luftfahrt.

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Als wahrscheinlichste These sehen die meisten Forscherinnen und Forscher die des religiösen – beziehungsweise zeremoniellen – Zweckes. Die Geoglyphen waren demnach vermutlich Teil von Fruchtbarkeitsritualen. Möglicherweise wollten Priester in Trockenzeiten mithilfe der Linien Wasser aus den Anden herabbeschwören. Gänzlich lüften wird man das Geheimnis der Nazca-Linien aber wohl nie – und so bleiben sie ein mysteriöser Artefakt der Menschheitsgeschichte.