- Die Omikron-Variante des Coronavirus führt zu vergleichsweise milderen Verläufen
- Nun wurde allerdings ein neuer Subtyp entdeckt
- Das ist über Omikron XE bekannt
Die Corona-Pandemie ist angesichts des Ukraine-Krieges für viele Menschen in den Hintergrund gerückt. Dabei bewegt sich die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland weiterhin auf einem hohen Niveau. Dafür ist die weitaus ansteckendere, aber auch zu vergleichsweise milderen Verläufen führende Omikron-Variante verantwortlich. Nun haben Forscherinnen und Forscher einen neuen Subtyp ausgemacht: Omikron XE. Was darüber bekannt ist.
Omikron XE: WHO veröffentlicht Video-Statement
Bei Omikron XE handelt es sich um eine Rekombination aus den Subtypen BA.1 und BA.2, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem auf Twitter geteilten Video vom 5. April 2022 erklärt. Erste Analysen hätten gezeigt, dass XE gegenüber dem Subtyp BA.2 rund zehn Prozent übertragbarer sein könnte, betont die Epidemiologin Maria Van Kerkhove darin. Der Subtyp sei nicht zehnfach übertragbarer, wie manche Quellen fälschlicherweise berichtet hätten, erklärt sie explizit.
Omikron XE müsse jetzt noch weiter erforscht werden - genau wie es auch mit allen anderen Varianten erfolgt. Da das Coronavirus noch immer stark zirkuliere, seien Anti-Corona-Maßnahmen wie das Impfen weiterhin wichtig, heißt es am Ende des Videos.
Großbritannien meldet Hunderte Fälle mit Omikron XE
In Großbritannien werden - ebenso wie in Deutschland - positive Coronatests molekular untersucht, um Erkenntnisse zu neuen Virusvarianten zu gewinnen. Bis zum 22. März 2022 wurden in Großbritannien 637 Fälle von Omikron XE gemeldet, heißt es in einer Mitteilung der UK Health Security Agency.
Zum ersten Mal wurde die Rekombination demnach am 19. Januar 2022 nachgewiesen. Für weitere Rückschlüsse zu Verlaufsschwere und zur Wirksamkeit der Impfstoffe gegen XE sei es derzeit noch zu früh. Der Subtyp werde weiterhin mittels Genomsequenzierung beobachtet.
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Corona: Wie gefährlich sind Mischformen?
Kreuzungen zwischen unterschiedlichen Corona-Subtypen sind nicht ungewöhnlich. So sorgte vor einigen Wochen etwa "Deltakron" für Beunruhigung, eine Kombination aus der Delta- und der Omikron-Variante.
"Dass es solche Rekombinanten von Sars-CoV-2 geben wird, war vorherzusehen. Dazu kann es immer dann kommen, wenn zwei Varianten gleichzeitig kursieren: Infiziert sich ein Mensch zum Beispiel mit Delta und Omikron gleichzeitig, kann es in einer doppelt befallenen Wirtszelle zum Austausch von Viruserbgut kommen", sagte der Virologe Friedemann Weber (Justus-Liebig-Universität Gießen) zu "Deltakron". Es sei allerdings falsch anzunehmen, "dass solche Rekombinationen zwangsläufig Horrorvarianten sind". Der derzeit in Deutschland vorherrschende Omikron-Subtyp BA.2 sei fast schon so ansteckend wie Masern. Da könne das Virus kaum noch viel mehr zulegen.
Die aktuellen Nachweise von Subtypen hängen auch damit zusammen, dass sich das Virus mit der Zeit durch ein Vielfaches an Infektionen immer stärker verändert hat. Bei den genetisch sehr ähnlichen Varianten aus der ersten Pandemiephase sei es schwierig gewesen, Rekombinationen aufzuspüren, schreiben französische Forscherinnen und Forscher in einem Preprint zu Fällen in Südfrankreich.
Dieser Artikel erschien zuerst auf www.morgenpost.de
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