Berlin. Seit Beginn des Jahres geistert der Name „Deltakron“ durch die Schlagzeilen. So krankmachend wie Delta, so ansteckend wie Omikron – eine solche Supervariante des Coronavirus ist derzeit das Schreckgespenst der Pandemie.
Im Januar wollten zunächst Forscher aus Zypern den Nachweis einer Kombination der beiden Sars-CoV-2-Varianten Delta und Omikron erbracht haben. Rasch stellte sich heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um einen Irrtum wegen einer Verunreinigung im Labor handelte. Mittlerweile häufen sich aber wieder Berichte über Deltakron-Fälle.
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Wie der häufig verwendete, aber inoffizielle Titel der Variante bereits nahelegt, besteht Deltakron aus Genanteilen der beiden Virusvarianten Delta und Omikron. Eine derartige Kombination aus zwei Virusvarianten wird in der Virologie auch als Rekombinations-Variante oder Hybridvariante bezeichnet.
Corona-Variante: Wie gefährlich und wie ansteckend ist Deltakron?
Bislang gilt Omikron als ansteckendste Corona-Variante. Delta verbreitete sich zwar weniger schnell, dafür lösten Infektionen mit dieser Variante wiederum häufiger schwerere Krankheitsverläufe aus. Experten sorgen sich, dass eine Hybridvariante wie Deltakron sowohl infektiöser als auch gefährlicher sein könnte als vorherige Varianten.
Bisher wurden allerdings nur wenige Fälle von Deltakron-Infektionen überhaupt identifiziert. Die Daten zu der Variante sind deshalb nicht stichhaltig, wissenschaftliche Studien über den Verlauf der Infektionen nicht möglich. Unklar ist ebenfalls, wie effektiv die Corona-Impfung vor einem schweren Deltakron-Verlauf schützt.

Sollte die Variante aber tatsächlich schon seit Beginn des Jahres im Umlauf sein, kann man beruhigt aufatmen: Anzeichen für eine exponentielle Ausbreitung gibt es bisher nicht. Zudem gehen Experten zum jetzigen Stand davon aus, dass durch die Impfungen und die vorherigen Delta- und Omikron-Infektionen ein gewisser Infektionsschutz besteht. Diese Annahmen stehen aber alle unter dem Vorbehalt, dass zu der Rekombinations-Variante erst noch weiter geforscht werden muss.
Deltakron: Woran erkennt man eine Infektion mit der Variante?
Ob man selbst mit „Deltakron“ infiziert ist, lässt sich nicht so leicht feststellen. In Deutschland wird nur bei einem sehr kleinen Teil aller positiven Befunde eine vollständige Erbgutanalyse vorgenommen und den Laboren vergütet. Bei voller Auslastung sequenzierten die Labore aus Kapazitätsgründen sogar weniger als fünf Prozent der Proben, sagte die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum in Frankfurt. Seltene Virusvarianten würden also nur durch Zufall entdeckt.
Stand heute gehen Experten aber davon aus, dass die Symptome einer „Deltakron“-Infektion mit denen von Omikron oder auch Delta vergleichbar sind. Daten aus Großbritannien legen nahe, dass die folgenden fünf Omikron-Symptome die häufigsten sind – dies dürfte auch analog für „Deltakron“ gelten:
- laufende Nase
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Niesen
- Halsschmerzen
(bml mit dpa)
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.