Oslo. Vor 20 Jahren feierten Mette-Marit und Norwegens Kronprinz Haakon ihre Märchenhochzeit. Heute ist sie todkrank – und beliebt wie nie.
- Mette-Marit ist unheilbar krank
- Sie leidet an einer Lungenfibrose
- In einem Interview gibt die Prinzessin Einblicke in ihre Gefühlswelt
Innige Blicke, vertraute Berührungen – ihre Liebe scheint so frisch wie am Anfang: Am 25. August feiern der norwegische Kronprinz Haakon (48) und Mette-Marit (48) ihren 20. Hochzeitstag. Doch ihr Glück ist getrübt. Mette-Marit leidet unter einer schweren Lungenkrankheit. Zudem gab der Palast jetzt bekannt, dass Tochter Ingrid Alexandra (17) positiv auf Corona getestet wurde und nun zu Hause auf Gut Skaugum isoliert wird.
Der Rest der Familie ist wohlauf, doch der Vorfall hat Konsequenzen für alle. Haakon und Mette-Marit mussten alle Veranstaltungen in den nächsten Tagen absagen – auch die, die mit ihrem 20. Hochzeitstag am Mittwoch in Verbindung stehen. Mehr zum Thema:Prinzessin Mette-Marit leidet an unheilbarer Krankheit
Mette-Marit leidet an einer Lungenfibrose
Seit 2018 bekannt wurde, dass Mette-Marit unter der nicht heilbaren Lungenfibrose leidet, bei der das Lungengewebe zerstört wird, ist das norwegische Volk in Sorge um die Frau, die einst von Millionen beneidet wurde: Plötzlich Prinzessin – solche Lebensläufe gibt es sonst nur im Märchen.
Doch bei ihr, so schien es, wurde ein Märchen wahr, als sie im Juli 1999 ihren Haakon kennenlernte. Nicht auf einem Bankett, sondern auf einem Sommerfestival. Mette-Marit gab sich zu der Zeit gerne als linkes Partygirl im Schlabbershirt, die Haare im nachlässig gebundenen Zopf. Der künftige König sah bei der Party keinesfalls so alternativ aus. Aber egal, was er angezogen hätte – es wusste ja sowieso jeder, wer er war.

Die Beziehung, die mit viel Alkohol und angeblich auch Partydrogen begann, sollte dann in Oslo in feste Bahnen geleitet werden – und für immer halten. „Er sah mich, er verstand mich, er hörte zu, er hielt mich“, erinnert sich Mette-Marit kürzlich im Sender NRK.
Auch der Prinz erzählt – etwas hölzerner, wie es seine Art ist – begeistert vom ersten Eindruck vor 22 Jahren: „Dieses blonde Mädchen aus Sörland machte Eindruck auf mich.“
Das Partygirl und der Junggeselle
Das flatterhafte Partygirl war damals nicht gerade das perfekte Match für den populären Junggesellen. Doch Haakon sah das anders: Affären mit Models, Radiomoderatorinnen und anderen Schönheiten vergaß der Prinz schnell. Sein Herz ging an Mette-Marit, eine 26-jährige alleinerziehende Mutter, die sich als Tischbedienung durchschlug, um sich und ihren damals erst zweieinhalb Jahre alten Marius zu versorgen. Lesen Sie hier:Norweger empört über Lebensstil von Mette-Marits Sohn Marius
„Ich habe noch immer massenhaft Auflehnung, Protest in mir. Ich führe meine Rolle nicht so aus, wie es viele erwarten. Eher im Gegenteil.“ Vielleicht hat auch die Anstrengung, dem Bild einer Kronprinzessin zu entsprechen, die Depressionen verstärkt, unter der Mette-Marit lange litt.

Dass die Hochzeit möglich war, lag am lockeren Vater: König Harald (84), der selbst unter großen Schwierigkeiten die bürgerliche Sonja heiratete, wollte seinen Kindern diesen Druck ersparen. Harald gilt als Exot unter den Royals, der seinen Kindern keine Grenzen setzte.
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Auch Tochter Märtha Louise ließ er gewähren: Ihre Liebe zu Esoterik, Engelbeschwörungen und einem Schamanen, mit dem sie unter dem Titel „Die Prinzessin und der Schamane“ auf Tournee ging – und das Ganze auch finanzierte –, kritisierte er nicht. Auch interessant:König Harald von Norwegen feiert seinen 80. Geburtstag
Mette-Marit lebt entschleunigt
Auch wenn das große Fest zum Jubiläum nun ausfällt, das Paar werde im kleinen Rahmen feiern. Bei allem aber schwingt der Gedanke an die schwere Krankheit mit. Durch neue Therapien könne der Verlauf jedoch deutlich verlangsamt werden, heißt es vom Hof.
Auch könnte Mette-Marit durch eine Lungentransplantation noch Lebenszeit hinzugewinnen. Ein Team aus internationalen Spezialisten soll sich nun um sie kümmern. Mette-Marit selbst sagte ein Jahr nach der Diagnose mutig, dass sich nun ihr Leben wohltuend entschleunigt habe. Endlich fühle sie sich ausgeglichen und habe mehr Zeit für sich selbst.
„Für mich war es eine Gelegenheit, eine Pause einzulegen, die ich sonst nicht hätte bekommen können", sagte sie kürzlich in einem Interview mit einem Fernsehsender . "Chronisch krank zu sein bedeutet für mich, ein schlechtes Gewissen wegen allem zu haben, was man nicht auf sich nehmen kann. Aber dieses Jahr musste ich mich nicht als krank definieren, damit mein Leben zusammenpasst und funktioniert."