Berlin. Bei aller Nächstenliebe, irgendwann ist auch mal gut – dachte sich womöglich Papst Franziskus, als ihn eine Frau auf dem Petersplatz in Rom fast schon rabiat zu sich zog.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche drehte dort am Silvesterabend eine Runde, um mehreren Menschen die Hand zu schütteln. Als er sich abwandte, um die Richtung zu wechseln, griff die Frau beherzt zu, wie auf einem Video in den sozialen Medien zu sehen ist.
Auf dem Gesicht des Papstes ist der Ärger deutlich abzulesen. Zwar schüttelte er noch kurz die Hand der Frau, schlug dann aber mit der linken zu, um sich aus ihrem Griff zu befreien. Er rief ihr außerdem kurz etwas entgegen. Ein Personenschützer drückte anschließend die Hände der Frau zusammen, die Franziskus enttäuscht hinterherschaute.
Papst schlägt sich von übergriffiger Frau los – und entschuldigt sich
Vor dem Zwischenfall hatte sich die Frau bekreuzigt und sich an den 83-jährigen Papst gewandt. Was genau sie ihm mitteilen wollte, ist unklar. Weil er nicht reagierte, sah sie offenbar ihre Chance auf Kontakt verschwinden – und griff kurzerhand energisch zu.
Beim Mittagsgebet an Neujahr entschuldigte sich Papst Franziskus für seine Reaktion. „Oft verlieren wir die Geduld, auch ich“, sagte er, „daher bitte ich um Entschuldigung für das schlechte Beispiel von gestern.“
Papst Franziskus verurteilt Gewalt gegen Frauen
In der Messe im Petersdom verurteilte Franziskus zudem scharf Gewalt gegen Frauen. Diese sei eine „Schändung Gottes“. Frauen würden immer wieder beleidigt, geschlagen, vergewaltigt und dazu gebracht, sich zu prostituieren, kritisierte der Pontifex anlässlich des katholischen Weltfriedenstags am Mittwoch.
Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. Seit 1968 wird am gleichen Datum der Weltfriedenstag begangen. Der Papst stellte seine Botschaft zum diesjährigen Weltfriedenstag unter das Motto „Der Frieden als Weg der Hoffnung – Dialog, Versöhnung und ökologische Umkehr“.
Schon der letzte Jahreswechsel lief für den Pontifex nicht glatt. Papst Franziskus war im Vatikan im Fahrstuhl stecken geblieben. Später im Jahr erschütterte ein Finanzskandal den Vatikan.
(cho)