Berlin. An den Helden des 1. FC Union kommt man ab sofort nicht mehr vorbei. Oder eben doch, wenn man sich von der Geschäftsstelle im Forthaus auf den Weg rüber zum Stadion an der Alten Försterei macht. Die Skulptur, die Ulrich Prüfke und Ralph Quest zeigt, die Trophäe in die Höhe gestemmt, hat den größten Augenblick in der Klubgeschichte des Berliner Fußball-Zweitligisten verewigt: den Gewinn des FDGB-Pokals vor 50 Jahren gegen Jena.
Überhaupt stand die Saisoneröffnung der Köpenicker ganz im Zeichen des Jubiläums des DDR-Pokaltriumphes. Vor dem ersten Testspiel gegen Carl Zeiss Jena, inzwischen Drittligist, wurden die Protagonisten beider Mannschaften von einst nochmal auf dem Rasen gefeiert. Auf der Haupttribüne hatte die „Szene Köpenick“ (aktive, organisierte Union-Fans), die auch für die Skulptur verantwortlich zeichnet, die Porträts der Pokalsieger enthüllt. Es war ein stimmungsvoller Sonntagnachmittag, den die 11.085 Zuschauer erlebten.
Als es Zeit wurde für die neuen Helden, der Mannschaft für die Saison 2018/19, wurden drei Akteure aus dem derzeit 29-Mann-Kader besonders lautstark begrüßt. Rückkehrer Eroll Zejnullahu genoss die Ovationen ebenso wie Michael Parensen, dem derzeit dienstältesten Union-Profi (seit Januar 2009 dabei), und natürlich Sebastian Polter. Im leichten Trab betrat der Angreifer den Rasen, ein sehr gutes Zeichen dafür, dass die Genesung seines Anfang März erlittenen Achillessehnenrisses gute Fortschritte macht.
Hosiner trifft, Andersson hinterlässt guten Eindruck
Dass er für den ersten Test gegen Jena noch keine Rolle spielte (und für die kommenden Wochen auch noch nicht spielen wird), ist nachvollziehbar. Dafür standen andere im Blickfeld. Der neue Trainer Urs Fischer zum Beispiel, der ebenfalls sehr herzlich empfangen wurde. „11.000 Zuschauer bei einem Vorbereitungsspiel habe ich auch noch nicht erlebt“, staunte der Schweizer mit Europacup-Erfahrung. Das 1:1 (1:1) bewertete er positiv nach der ersten Woche, „die sehr zufriedenstellend war. Sicher war vieles noch etwas stumpf, doch die Spieler haben gute Bewegungen gezeigt.“
Bis auf den neuen Torwart Rafal Gikiewicz beorderte Fischer für jede Halbzeit eine andere Elf aufs Feld. Auffällig im 4-3-3 war die leicht veränderte Ausrichtung bei Ballbesitz. Während die beiden Außenverteidiger – Christopher Lenz (links) und Christopher Trimmel sowie nach dem Wechsel Zugang Ken Reichel (links) und Peter Kurzweg – sich sehr offensiv präsentierten, ließ sich der Mann im defensiven Mittelfeld als Absicherung zwischen die beiden Innenverteidiger zurückfallen. Manuel Schmiedebach, von Hannover 96 ausgeliehen, füllte den Part in Halbzeit eins mit Leben, Grischa Prömel nach der Pause.
Einen guten Eindruck hinterließ Sebastian Andersson. Der schwedische Stürmer, vom Zweitliga-Absteiger Kaiserslautern gekommen, „weiß schon, wo er stehen muss“, sagte Trainer Fischer. Die Folge waren zwei gute Kopfballmöglichkeiten (69., 82.). Zudem düpierte er beinahe Jenas Ersatztorhüter Lukas Sedlak, als er dessen Abstoß blockte (90.).
Es scheint, als müsste sich Stürmer Philipp Hosiner erneut hartnäckiger Konkurrenz stellen. Immerhin sammelte der Österreicher mit einem verwandelten Elfmeter Pluspunkte (18.), René Eckhardt hatte Union-Kapitän Felix Kroos gefoult. Es war der Ausgleich, nachdem Unoin zwei Minuten zuvor in Rückstand geraten war. Torwart Gikiewicz hatte den Ball gegen Felix Brügmann vertändelt, den anschließenden Schuss von Fabien Tchenkoua drückte Manfred Starke über die Linie (16.). Michael
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