Berlin. Fabian Reese nahm kein Blatt vor den Mund. „Wenn man vier Mal führt, muss man wenigstens einen Punkt mitnehmen“, sagte der Linksaußen von Hertha BSC. Teamkollege Haris Tabakovic ging sogar noch einen Schritt weiter: „Wenn man vier Tore auswärts schießt, muss man gewinnen.“ Allein an diesen beiden Aussagen lässt sich erkennen, dass für Hertha am Sonnabendnachmittag einiges schiefgegangen ist.
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Das 4:6 (3:2) im Gastspiel beim 1. FC Magdeburg offenbarte zwei Dinge. Hertha kann Tore schießen. Nach drei Partien zum Zweitliga-Auftakt ohne eigenen Treffer waren es nun deren neun in zwei Spielen. Doch die Abwehrschwächen, die vor einer Woche gegen völlig harmlose Fürther nicht ins Gewicht fielen, muss der Hauptstadtklub schleunigst abstellen, will er nicht in die nächste Abstiegskampf-Spielzeit taumeln.
Hertha BSC mit gleicher Startelf wie beim Sieg gegen Fürth
„Wir haben einige Situationen unterschätzt und deswegen die Gegentore bekommen“, analysierte Hertha-Trainer Pal Dardai. Zugleich sagte der Coach aber auch: „Trotzdem war es ein gutes Spiel von uns. Wir haben viele Tore geschossen, das ist ein Superlerneffekt für uns.“
Dardai ließ seine Startelf im Vergleich zum 5:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth unverändert. Und er wurde belohnt. Vier Mal ging der Bundesliga-Absteiger in Führung. Fabian Reese nutze ein Missverständnis der Magdeburger nach bereits zwei Minuten, Marten Winkler vollendete eine gute Vorbereitung von Haris Tabakovic (22.), Tabakovic selbst traf zweimal per Kopf (43., 55.).
Hertha BSC offenbart diverse Abwehrschwächen
Doch die Berliner erlaubten den Gastgebern vor 26.872 Zuschauern mit teils schweren Fehlern, immer wieder zum Ausgleich zu kommen. Silas Gnaka staubte ab, nachdem Hertha-Torwart Tjark Ernst einen Schuss von Luca Schuler pariert hatte (7.), Schuler selbst war nach einem kapitalen Abspielfehler von Marc Kempf zur Stelle (37.), und nach dem Seitenwechsel bestraften Jason Ceka (49.) und Leon Bell Bell (58.) Herthas Abwehrfehler.
Beim 4:5 durch Mo El Hankouri (68.) sah Herthas Torwart Ernst nicht gut aus. Und es war ein Gegentreffer, der bei Hertha sichtlich Wirkung zeigte. In der Nachspielzeit setzte es sogar noch das 4:6 durch Ahmet Arslan (90.+3).
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