Diskus-Olympiasieger Robert Harting kann sich Sommerspiele in der Hauptstadt vorstellen. Allerdings müssten die Berliner in die Entscheidung einbezogen werden. Doch zunächst wirft Harting erstmals in der Halle.
Dass sich Robert Harting nicht nur als Repräsentant seines Sports sieht, sondern auch seiner Heimatstadt, wurde am Donnerstag wieder einmal deutlich. Der Diskus-Olympiasieger ließ es sich nicht nehmen, nach dem Münchner Bürgerentscheid gegen olympische Winterspiele 2022 in München nun Berlin die Austragung von Sommerspielen zuzutrauen.
„Die Stadt hat die nötige Kompetenz, so ein Event zu stemmen“, sagte der 29-Jährige: „Man kann es aber nicht über die Köpfe der Leute hinweg machen. Man muss sie mit ins Boot holen. Vielleicht hat man das in München zu wenig gemacht.“
Wie in der bayrischen Landeshauptstadt sollten demnach auch in Berlin die Bürger befragt werden. „Man muss den Leuten vielleicht auch mal klar machen, wo die Verbindungen zwischen Leistungssportlern und Bevölkerung liegen beziehungsweise welche Geschichten beide verbinden. Dann wäre vielleicht auch mehr Verständnis für den Sport und für Olympia da“, sagte Harting.
Bereits 3700 Tickets sind verkauft
Die Sportbegeisterung in Berlin scheint jedenfalls ungebrochen, wie auch jene 3700 verkauften Tickets für das Istaf Indoor, dem Leichtathletik-Event in der O2 World, belegen. Harting selbst wird an jenem 1. März 2014 erstmals zu einer Diskus-Konkurrenz in der Halle antreten. „Eigentlich gehöre ich mit meinem Wettkampf gar nicht in die Halle. Aber ich freue mich auf eine neue Herausforderung“, sagte Harting.
Über eine Verbesserung des inoffiziellen Weltrekordes des Esten Gerd Kanter (69,51 Meter) denkt er jedoch nicht nach. Dafür müsste er sein „komplettes Trainingsprogramm umstellen. Ich hoffe aber, dass 63 bis 65 Meter drin sind.“ Der inoffizielle deutsche Hallenrekord steht bei 66,20 Metern, aufgestellt vom DDR-Athleten Wolfgang Schmidt im Jahr 1980.
Vorfreude ist auch bei Verena Sailer zu spüren. Deutschlands beste Sprinterin wird über 60 Meter antreten. „Es heißt ja immer, es muss etwas passieren in der Leichtathletik. Und hier passiert etwas“, freut sich die 28-Jährige von der MTG Mannheim schon jetzt auf den Wettkampf.
Am Donnerstagvormittag nahm sie schon mal die im Hertha-Blau gehaltene Laufbahn in Augenschein, die unter der Woche gegossen und verlegt wurde. Bis zur Veranstaltung wird sie nun in der O2 World eingelagert.