Berlin. Das Verbot von klassischen Öl- und Gasheizungen soll nach dem Willen von SPD und Grünen kommen. Klimafreundliche Anlagen wie Wärmepumpen sollen gefördert werden. Doch die Dringlichkeit scheint unter deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern noch nicht gesehen zu werden.
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen plant laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey nicht, noch im laufenden Jahr die bisherige Heizungsanlage gegen eine nachhaltigere einzutauschen. Die Ergebnisse der Umfrage liegen dieser Redaktion exklusiv vor.
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"Planen Sie dieses Jahr, die Heizungsanlage in dem Haus, in dem Sie leben, gegen eine neuere, nachhaltigere Variante auszutauschen?", lautete die Fragestellung. 86 Prozent der Befragten gaben an, dies nicht zu planen. Beamte (83 Prozent) und leitende Angestellte (86 Prozent) lehnten einen Wechsel in diesem Jahr ebenso ab wie Angestellte (87 Prozent), wobei der Anteil der Arbeiterinnen und Arbeiter mit 92 Prozent am höchsten war.
Heizung | Kosten in EUR |
Ölheizung | ab ca. 8.000 |
Gasheizung | ab ca. 7.000 |
Wärmepumpe | ab ca. 15.000 |
Holz- oder Pelletheizung | ab ca. 10.000 |
Fernwärme | ab ca. 5.000 |
Brennstoffzellen | ab ca. 30.000 |
Solarthermie | ab ca. 10.000 |
Bereitschaft, die Heizung zu tauschen: Große Unterschiede bei Bildungsgrad
Neun Prozent der Befragten planen den Angaben zufolge, ihre Heizung noch in diesem Jahr auszutauschen. Unter den 50- bis 64-Jährigen war der Anteil der Wechselwilligen mit 13 Prozent am höchsten, während nur vier Prozent der 30- bis 39-Jährigen ihre Anlage rasch ersetzen wollen. Mehr zum Thema: Aus für neue Gasheizungen– was Kunden wissen müssen
Unter Menschen mit Abitur sprach sich ein Zehntel für den schnellen Wechsel aus, unter Menschen mit mittlerer Reife waren es sechs Prozent. Den größten Anteil derjenigen, die ihre Anlage noch 2023 tauschen wollen, machten Menschen mit Hauptschul- oder keinem Schulabschluss aus – hier lag er bei 14 Prozent. Lesen Sie auch: Ölheizung ab 2024 verboten? Diese Alternativen gibt es jetzt
Die Umfrage wurde zwischen 28. Februar und 7. März 2023 von Civey durchgeführt. 7209 Personen nahmen teil. Die Stichprobengröße lag bei 2533, der statistische Fehler bei 3,4 Prozent. (fmg)
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