Flughafen überlastet

Leere Flugzeuge pendeln von Tegel nach Schönefeld

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Regina Köhler

Foto: ddp / DDP

Der Flughafen Tegel ist schon jetzt völlig überlastet. Das hat absurde Folgen: Zwei bis dreimal in der Woche müssen Flugzeuge von Tegel aus leer nach Schönefeld fliegen, um dort zu parken. Tegel ist voll - auch weil Tempelhof dicht ist.

Auf dem Flughafen Tegel wird es eng. Insbesondere Geschäftsflieger haben dort zu wenige Abstellmöglichkeiten. Deshalb müssen offenbar regelmäßig Flugzeuge leer vom Flughafen Tegel nach Schönefeld und wieder zurück fliegen. Nach Aussagen der Berliner Flughafengesellschaft gibt es gegenwärtig zwei bis drei derartige Fälle pro Woche. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage des verkehrspolitischen Sprechers der CDU, Rainer Ueckert, hervor. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bestätigte jetzt die Zahlen.

"Die Kapazitäten in Tegel sind bereits ausgeschöpft", sagte Rainer Ueckert. Diese Schwierigkeiten gäbe es nicht, wäre der Flughafen Tempelhof bis zu sechs Monaten nach Eröffnung des Airport Berlin Brandenburg International BBI offen gehalten worden. Die notwendige Erweiterung Tegels würde das Land Berlin überdies zusätzlich Geld kosten. "Hinzu kommt, dass auch die Leerflüge Kosten verursachen, ganz abgesehen von der Umweltbelastung." Berlins historischer Flughafen Tempelhof war durch seine Innenstadt-Lage besonders für Geschäftsflieger interessant. Sie weichen jetzt nach Tegel und Schönefeld aus.

Der CDU-Politiker Ueckert rechnet damit, dass die Engpässe in Tegel sich in den kommenden Jahren weiter verstärken werden. Bereits 2008 hätte sich das Passagieraufkommen um acht Prozent erhöht. "Wir werden auch in den kommenden Jahren bis zur Eröffnung des BBI mit einer weiteren Steigerung der Passagierzahlen zu tun haben", so der CDU-Politiker. Noch vor 2011 werde es in Tegel deshalb große Platzprobleme geben.

Das befürchtet auch Andreas Peter, Chef der Fluggesellschaft Bizair, die mit ihren Privatjets nach der Schließung Tempelhofs nach Schönefeld umziehen musste. "Seit November landen wesentlich mehr Geschäftsflieger in Tegel", so Peter. Über Nacht gebe es dort aber zu wenige Abstellmöglichkeiten, so dass die Kunden zwar in Tegel ausstiegen, die Flieger dann aber leer nach Schönefeld fliegen müssten. "Zwei oder drei Tage später geht es dann leer nach Tegel zurück."

In Tegel stehen zurzeit 49 Stellplätze zur Verfügung zu wenig für alle ankommenden Flugzeuge. In Tegel gibt es derzeit in Spitzenzeiten 45 bis 48 Starts und Landungen pro Stunde.

( hed; dpa )