Aus der Führung der Liberalen heißt es, Koch-Mehrin solle ihr Mandat im Europaparlament behalten. Das sehen nicht alle Parteifreunde so.

Trotz der Aberkennung ihres Doktortitels soll die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin nach dem Willen der Spitze der Liberalen ihr Mandant im Europaparlament behalten. Koch-Mehrins Abgeordnetensitz stehe „für uns nicht zur Disposition“, hieß es aus der FDP-Führung. Damit wurde ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ bestätigt.

Der FDP-Europaabgeordneten war der Doktortitel aberkannt worden, nachdem eine Kommission der Universität Heidelberg eine Vielzahl von Plagiaten nachgewiesen hatte. Koch-Mehrin hatte bereits im Mai wegen der Plagiatsvorwürfe ihre Posten als Vizechefin des Europaparlaments und im FDP-Präsidium abgegeben, ihr Abgeordnetenmandat aber behalten.

In der FDP regte sich allerdings Widerstand gegen Koch-Mehrins Festhalten am Mandat. Der forschungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Martin Neumann, legte ihr nahe, „zu durchdenken, welche Verantwortung sie dem Mandat gegenüber hat“. Koch-Mehrin habe Fehler gemacht, sagte Neumann der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Von seiner Partei verlangte der Abgeordnete eine „klare Positionierung“. Durch den Plagiatsfall sei schwerer Schaden nicht nur für die FDP, sondern auch für die Wissenschaft entstanden.

Lesen Sie hier Silvana Koch-Mehrins Reaktion auf den Entzug der Doktorwürde im Wortlaut.