Prediger Philips

Deutschland weist islamistischen Hassprediger aus

Nach der Kundgebung in Frankfurt ist Philips ausgewiesen worden. Politiker hatten zuvor vergeblich versucht, seine Einreise zu verhindern.

Nach einer Kundgebung in der Innenstadt von Frankfurt am Main ist der umstrittene Islam-Prediger Abu Ameenah Bilal Philips ist aus Deutschland ausgewiesen worden.

Dem als Hassprediger kritisierten Philips sei nach seinem Auftritt bei der Veranstaltung am Mittwochabend eine Ausweisungsverfügung übergeben worden, sagte ein Polizeisprecher. Seit der Zustellung dieser Verfügung habe Philips drei Tage Zeit, Deutschland zu verlassen. Sollte er dem nicht nachkommen, könne er festgenommen und abgeschoben werden.

Der Kanadier Philips war auf der Kundgebung am Mittwoch neben dem deutschen Konvertiten Pierre Vogel als Redner aufgetreten. Vogel wird vorgeworfen, zur Radikalisierung junger Muslime beizutragen und zu Hass sowie Gewalt aufzurufen. In seiner Rede wies er diese Vorwürfe zurück. Die Veranstaltung am Abend besuchten rund 1500 Menschen.

Beck und Rhein versuchten, die Einreise zu verhindern

Philips ist nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes 1947 in Jamaica geboren, in Kanada aufgewachsen und als 25-Jähriger zum Islam übergetreten, nachdem er zunächst Kommunist war. Er soll unter anderem die Todesstrafe für Homosexuelle gefordert haben.

Der Grünen-Politiker Volker Beck hatte die Bundesregierung vor der Veranstaltung in Frankfurt aufgefordert, die Einreise Philips zu verhindern und war dabei von Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) unterstützt worden.

Prediger wie Vogel und Philips tragen nach Einschätzung von Rhein und des Landesamtes für Verfassungsschutz mit ihrer demokratiefeindlichen Lehre zur Radikalisierung junger Muslime bei. Der Attentäter vom Frankfurter Flughafen vom 2. März sei insbesondere über solche Internetseiten und Videos radikalisiert worden. Der 21-Jährige hatte zwei US-Soldaten erschossen und zwei schwer verletzt.

( dapd/dpa/sam )