Berlin. Es gibt viele gute Gründe, sich gegen Corona zu schützen. Einen nennt die Rentnerin Ursula: „Weil ich lieber mit meinen Enkelkindern spiele als mit meiner Gesundheit.“ Ursula ist Teil der neuen, sehr persönlichen und emotionalen Kampagne, mit der Gesundheitsminister Karl Lauterbach für eine Impfung gegen das Virus, für Vorsicht und für Solidarität werben will.
Rückblick zum vergangenen Winter: Kanzler Olaf Scholz hatte ehrgeizige Impfziele angegeben, die nach einem rasanten Start dann aber doch deutlich verfehlt wurden. Begleitet worden war der damalige Appell von einer Werbekampagne, die inhaltlich und optisch so blass war, dass sie erst wenig auffiel und dann schnell in Vergessenheit geriet.
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Der Mann hinter Lauterbachs Kampagne hat schon einmal ein Wunder vollbracht
Damit dies nicht erneut passiert, hat Lauterbach einen Mann engagiert, der bereits ein Wunder vollbracht hat: Raphael Brinkert. Der mit seiner Agentur in Hamburg ansässige Werbeprofi trug durch die von ihm gestaltete Kampagne dazu bei, dass Scholz und SPD 2021 der Sieg bei der Bundestagswahl gelang.
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Wer das schafft, kann auch die Deutschen wieder ins „Team Vorsicht“ holen, mag Lauterbach sich gedacht haben. Er kann einen Erfolg gebrauchen.
Die Sehnsucht nach Normalität ist groß – Stichwort Oktoberfest
Als beharrlicher Warner ins Amt gekommen, steht der SPD-Politiker nach zehn Monaten gerupft da. Die Sehnsucht nach Normalität vieler Menschen ist oft größer als die von ihm immer wieder eingeforderte Vorsicht. Stichwort Oktoberfest.
Die steigenden Inzidenzen machen Lauterbach Sorge, er hat jedoch politisch keine anderen Mittel, als die Länder zu strengeren Maskenregeln aufzurufen. Panikmache wurde Lauterbach zuletzt immer wieder vorgeworfen.
Mit der neuen Kampagne geht der Minister einen anderen Weg: Sie ist ein Appell zur Eigenverantwortung.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.