- Seit 2017 ist Emmanuel Macron Präsident Frankreichs
- Er ist der jüngste Präsident der französischen Geschichte
- Macron gilt als politischer Blitzaufsteiger
- Seine Ehe mit seiner früheren Lehrerin Brigitte sorgte anfangs für Erstaunen
- Die wichtigsten Fakten zum Politiker im Überblick
Vor fünf Jahren wurde Emmanuel Macron im Alter von 39 Jahren der jüngste Präsident der französischen Geschichte. Der 44-Jährige präsentiert sich derzeit als unermüdlicher Vermittler im Ukraine-Krieg und einer der letzten westliche Gesprächspartner des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Kurz vor Ablauf der Frist erklärte Macron seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit. Laut aktuellen Umfragewerten stehen die Chancen derzeit gut, dass der Politiker noch länger im Élysée-Palast bleiben kann – auch wenn seine Konkurrentin Marine Le Pen immer weiter aufholt. Doch was muss man über Frankreichs aktuellen Präsidenten wissen?
Emmanuel Macron: Unkonventioneller Aufstieg in Frankreichs Politik
Macron besuchte nach der Schule die Elitehochschule ENA. Doch von hier zog es ihn nicht gleich in die Politik. Macron arbeitete nach seinem Abschluss zunächst als Investmentbanker bei Rothschild, bevor er 2012 Wirtschaftsberater des sozialistischen Präsidenten François Hollande wurde. Unter ihm wurde er zwei Jahre später zum Wirtschaftsminister. Als Macron seine Kandidatur verkündete, sorgte das für Aufsehen: Er war noch nie für ein politisches Amt gewählt worden, seine Bewegung „En Marche“ war gerade mal ein paar Monate alt.
Dass Macron gleichermaßen unkonventionell ist, zeigte er bereits als Jugendlicher, als er eine Liaison mit der Leiterin seiner Theatergruppe einging. Obwohl seine Eltern ihn von Amiens auf ein Gymnasium nach Paris schickten, hielt Macron an der Beziehung fest. Die 24 Jahre ältere Brigitte Macron, die er 2007 heiratete, ist bis heute seine engste Beraterin.
Macron: Erfolg bei Reformen, aber nicht in der Klimapolitik
Im Wahlkampf 2017 hatte Macron Glück, dass sich die beiden französischen Volksparteien selbst zerlegten. Gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen, die auch 2022 wieder gegen ihn antritt, gewann Macron problemlos in der Stichwahl.
Macron erkämpfte sich während der ersten Amtszeit einen Platz auf der internationalen Bühne, nicht zuletzt auch mit seinen diplomatischen Bemühungen im Ukraine-Krieg kurz vor der Wahl. Als innenpolitische Erfolge des Politikers zählen Reformen des Arbeitsmarktes, der Bahn und der Universitäten, als gescheitert gilt Macrons Klimapolitik.
Lesen Sie auch: Wahl in Frankreich: Das sind die Kandidaten für das Präsidentschaftsamt
Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Macron hat gute Chancen auf zweite Amtszeit
Heftigen Gegenwind bekam er 2018 von den sogenannten Gelbwesten, die erst gegen hohe Benzinpreise protestierten und dann mit allwöchentlichen Demos mit teils heftigen Ausschreitungen das Land in Atem hielten.
Seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit hatte Macron lange hinausgezögert, auch weil er sich als erfolgreicher Pandemie-Bekämpfer und Vermittler im Konflikt mit Russland präsentieren wollte. Bei Corona hat er Glück gehabt, die Zahlen gehen stark zurück. Aber der Konflikt mit Russland ist noch lange nicht vorbei und wird die Struktur Europas tiefgreifend verändern. Daran will Macron sich unbedingt beteiligen. Allen Umfragen zufolge hat er gute Chancen, die Wahl am 24. April zu gewinnen. In dieser tritt er gegen Marine Le Pen an, die genau wie er in die Stichwahl eingezogen ist.
Auch interessant: Das Wahlsystem in Frankreich im Vergleich zu Deutschland
(bml mit afp)