Berlin. Der Regenwald in Brasilien schrumpft und schrumpft. Unter dem rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro haben die Rodungen im Amazonas-Gebiet ein drastisches Ausmaß erreicht. Das Bundesumweltministerium will deshalb seine finanzielle Förderung von Wald- und Biodiversitätsschutzprojekten in dem Land stoppen.
„Die Politik der brasilianischen Regierung im Amazonas lässt Zweifel aufkommen, ob eine konsequente Reduzierung der Entwaldungsraten noch verfolgt wird“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dem Berliner „Tagesspiegel“. Erst wenn darüber wieder Klarheit herrsche, könne die Projektzusammenarbeit fortgeführt werden.
Wegen Regenwald-Rodungen: Weniger Geld für Brasilien aus Deutschland
In einem ersten Schritt geht um einen Förderbetrag von rund 35 Millionen Euro aus der internationalen Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums, wie ein Ministeriumssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte. Seit 2008 sind demnach 95 Millionen Euro aus diesem Topf an brasilianische Waldschutzprojekte geflossen.
Um die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes zu stoppen, unterstützt Deutschland zudem den Amazonasfonds. In diesen hat das Bundesentwicklungsministerium bisher 55 Millionen Euro einbezahlt. Von dem Förderstopp sind nur Mittel des Umweltministeriums betroffen.
Brasiliens Präsident Bolsonaro macht mit Rodungen Wahlversprechen wahr
Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes nimmt derzeit dramatisch zu: Im Monat Juli wurde laut brasilianischem Weltrauminstitut Inpe drei Mal so viel Regenwald illegal abgeholzt wie im gleichen Monat des Vorjahres.
Unter dem rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Zerstörung des weltweit größten Regenwaldes damit ein Rekordniveau erreicht.
Bolsonaro hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, Schutzgebiete im Amazonasgebiet für die wirtschaftliche Ausbeutung freizugeben und damit international Kritik ausgelöst. Brasilien selbst ist bei der Angst um den Regenwald im Amazonasgebiet gespalten.Wie Brasiliens Präsident den Regenwald opfert.
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(epd/cho)