Berlin. Die Berliner SPD lehnt Andrea Nahles als kommissarische Parteivorsitzende ab. Es sollten vor einem möglichen Parteitag keine Tatsachen geschaffen werden, hieß es aus Parteikreisen am Montagabend nach einer Sitzung des Landesvorstands der SPD.
Am Dienstag wollen Parteipräsidium und Bundesvorstand in Berlin zusammenkommen. Dabei soll Fraktionschefin Nahles den SPD-Parteivorsitz von Martin Schulz vorübergehend übernehmen. Gegen diese vorläufige Lösung soll Berlins Landesvorsitzender, der Regierende Bürgermeister Michael Müller, gegenüber der Parteispitze argumentieren, so der Plan. Es gehe nicht darum, Nahles als Bundeschefin zu verhindern, es gebe auch keine grundsätzliche Kritik an ihrer Person, hieß es. Man beanstande das Verfahren. Deshalb soll nach Müllers Vorschlag im Moment einer der Schulz-Stellvertreter kommissarisch den Vorsitz übernehmen.
Auch Jörg Stroedter, SPD-Vize-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, warnte vor Nahles als kommissarische Vorsitzende. Damit würden Tatsachen geschaffen, so Stroedter.
Nur wenige Tage nach dem Verzicht von Schulz auf das Außenministerium fällt die SPD in einer Umfrage auf ein Rekordtief von 16,5 Prozent. In der am Montag veröffentlichten INSA-Erhebung für die „Bild“ liegt sie nur noch 1,5 Punkte vor der AfD.
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