Trotz Rücktritts

CSU will, dass Guttenberg im Bundestag bleibt

Gibt Guttenberg sein Mandat zurück, verliert die CSU vermutlich einen Sitz im Bundestag. Parteifreunde versuchen ihn zum Bleiben zu bewegen.

Führende CSU-Politiker versuchen, den zurückgetretenen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg doch noch dazu zu bewegen, sein Bundestagsmandat und den Vorsitz der CSU Oberfranken zu behalten. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus CSU-Kreisen erfuhr, haben der Parteivorsitzende Horst Seehofer und der Berliner Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich bereits mit Guttenberg gesprochen. Der Parteifreund brauche jetzt aber erst einmal Zeit, hieß es.

Guttenberg will nicht nur seine politischen Ämter, sondern auch sein Bundestagsmandat zurückgeben. Er habe Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) bereits eine entsprechende Erklärung übermittelt, hieß es in Parteikreisen. Für die CSU würde dies wahrscheinlich den Verlust des Sitzes bedeuten, da Guttenberg Direktkandidat ist und die CSU mehrere Überhangmandate im Bundestag hat.

Der scheidende Minister hatte am Dienstag erklärt, er trete von allen „politischen Ämtern“ zurück. Mehrere Unions-Politiker hoffen bereits öffentlich auf ein Comeback. So sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl, der „Mitteldeutschen Zeitung“: „So viele talentierte Politiker hat die politische Klasse in Deutschland nicht, als dass man auf Guttenberg verzichten könnte."

( dpa/sam )