Soziales Netzwerk

Facebook-Aufruhr – "Wir wollen Guttenberg zurück"

Foto: dpa / dpa/DPA

Hunderttausende Facebook-Nutzer unterstützen den gestürzten Verteidigungsminister. Die Gruppe "Wir wollen Guttenberg zurück" wächst rasant.

Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg kann nach seinem Rücktritt zumindest auf seine „Freunde" beim Online-Netzwerk Facebook zählen. Bis Dienstagnacht um 23.30 Uhr wuchs die Facebook-Gruppe „Wir wollen Guttenberg zurück" schnell auf mehr als 264.000 Nutzer an.

Schon in der vorherigen Woche, als Guttenberg noch im Amt bleiben wollte, hatten sich seine Fans bei Facebook gruppiert. Die Gruppe „Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg" kam trotz des etwas sperrigen Namens innerhalb weniger Tage auf 336.600 Mitglieder. Sie war vor knapp zwei Wochen vom Mainzer Medienunternehmer Tobias Huch (29) ins Leben gerufen worden, der auch Systeme zur Altersprüfung für Erotik- und Porno-Seiten im Web anbietet.

Als erste Zweifel an dem rasanten Wachstum der Fan-Zahlen laut wurden, bestätigte Facebook, dass dabei alles mit rechten Dingen zuging. Die Zahlen sind allerdings nicht außergewöhnlich: Das weltgrößte Online-Netzwerk hat in Deutschland rund 16 Millionen Nutzer – und Guttenberg war bis zuletzt der populärste Politiker im Land.

Bei Facebook waren am Dienstagabend gleich mehrere Pro-Guttenberg-Gruppen zu finden. Die Gruppe mit dem ersten Vornamen des Ex-Ministers – „Wir wollen Karl-Theodor zu Guttenberg zurück" – wuchs allerdings deutlich langsamer als die mit dem sehr ähnlichen Namen "Wir wollen Guttenberg zurück".

Die Pro-Guttenberg-Bewegung im Netz wirkt etwas ironisch – schließlich wurde der Verteidigungsminister entscheidend von Internet-Nutzern zu Fall gebracht, die seine Doktorarbeit auf mutmaßliche Plagiate durchforsteten und ihre Erkenntnisse in einem Wiki online stellten .

( dpa/jw )