Es gab Streit, es gab Ärger – und die Genehmigung kam erst wenige Tage, bevor es losging. Nun ist das Lollapalooza gelaufen – und wer da war, sagt: Es war richtig gut. Die Besucher des zweitägigen Musikfestivals konnten Pop- und Rock-Größen hören, denen die Fans oft Hunderte Kilometer nachreisen. Der Sound stimmte, die Organisation ebenso, die Atmosphäre war friedlich und ausgelassen. Auch der Austragungsort, der Treptower Park, war bestens geeignet – jedenfalls aus Sicht der Besucher. Es gab Schatten und viel Grün, und die Akustik war hervorragend.
Aber laute Musik – sehr laute sogar, wie sie bei einem solchen Festival nun mal sein muss – gefällt nicht jedem. Muss sie auch nicht. Die Proteste von Anwohnern, die von den großen Bühnen teils keine hundert Meter entfernt wohnen, waren daher nachvollziehbar. Besonders Betroffene durften, selbstredend auf Kosten der Veranstalter, deswegen in ein Hotel ziehen. Immerhin. Aber wer lässt sich schon gerne aus den eigenen vier Wänden vertreiben, weil andere Party machen wollen? Nein, man kann nicht erwarten, dass diejenigen, die nicht Radiohead und die Kings of Leon, sondern einfach nur ihre Ruhe haben wollen, das Festival im Nachhinein bejubeln – zumal der Treptower Park, der für viel Geld saniert wurde, einigen Schaden genommen haben dürfte.
Aber ein innerstädtischer Park ist kein Biosphärenreservat, und er gehört nicht nur den Anwohnern, sondern auch denen, die dort feiern wollen. Die Entscheidung, die Veranstaltung mit ihren täglich 70.000 Besuchern zu genehmigen, war also das Ergebnis einer Abwägung. Einer schwierigen Abwägung – denn das Tempelhofer Feld, wo Lollapalooza im vergangenen Jahr gastierte, stand in diesem Jahr nicht zur Verfügung, weil es als Flüchtlingsquartier benötigt wird. Vor diesem Hintergrund war die diesjährige Entscheidung richtig. Und ab Montag herrscht im Treptower Park ja auch wieder Ruhe.