Filmfestival

Berlinale: Prominente gestalten die neue Retrospektive

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Ein Klassiker des Coming-of-Age-Film: „…. denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit Natalie Wood und James Dean.

Ein Klassiker des Coming-of-Age-Film: „…. denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit Natalie Wood und James Dean.

Foto: United Archives/Impress / Picture Alliance/United Archives

Das Festival widmet sich diesmal dem Thema Erwachsenwerden im Film. Dabei wird das Programm von prominenten Filmemachern gestaltet.

Die Retrospektive für die kommende Berlinale (16.-26. Februar 2023) ist einem immergrünen Thema gewidmet: dem Erwachsenwerden. Aufbruch, Selbstfindung, Abgrenzung – all das sind Erfahrungen, die wir alle in der Jugend gemacht haben. Und die in unserer Erinnerung viel stärker verankert sind als manch späteres Erlebnis.

Auch das Kino beschwört immer wieder diese magische Zeit, in der noch nichts feststeht, noch alles offen ist. Gerade junge Filmemacher betreten damit oft das erste Mal das neue Berufsterrain. Aber auch Meisterregisseure stellen nicht selten noch mal ihre eigene, lang vergangene Jugend her. Filme übers Erwachsenwerden sind längst ein eigenes Filmgenre: das Coming-of-Age-Kino. Und genau davon handelt die Retrospektive 2023.

Berlinale: Programm wird diesmal von 30 Filmschaffenden gestaltet

Die letzten Retrospektiven „King Vidor“ (2020) und „No Angels – Mae West, Rosalind Russell & Carole Lombard“ (2022) waren personenbezogen, davor gab es historische Themen wie „Weimarer Kino – neu gesehen“ (2018) oder „Deutschland 1966“ (2016). Nun rückt wieder mal ein Filmgenre in den Fokus.

Mit „Young at Heart – Coming of Age at the Movies“ geht die Retrospektive aber auch ganz neue Wege: Denn diesmal wird nicht, wie üblich, Rainer Rother, der Leiter der Sektion und künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek, das Programm verantworten. Er hat dazu rund 30 namhafte Filmschaffende eingeladen, die alle ihre Lieblingsfilme in diesem Genre vorstellen sollen.

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Auf jeden Fall dabei ist der Klassiker„… denn sie wissen nicht, was sie tun“ aus dem Jahr 1956 mit dem unvergesslichen James Dean, der quasi den Grundstein zu dem Genre legte. Welche Filme sonst noch gezeigt werden, das wird aber erst im Januar verraten. Bekannt gegeben wurden aber schon mal die Paten, die ihre Lieblingsfilme vorstellen.

Charmante Idee und erfrischend neue Herangehensweise

Darunter sind Stars wie Tilda Swinton, Juliette Binoche und Ethan Hawke, Regisseure wie Martin Scorsese, Pedro Almodóvar, Wes Anderson und M. Night Shyamalan, dem letztjährigen Jury-Präsident. Und auch der deutsche Film ist mit Wim Wenders, Maren Ade, Nora Fingscheidt und Karoline Herfurth prominent vertreten. Eine Liste, die sich wahrlich sehen lassen kann.

„Nach zwei Jahren Pandemie fühlen wir uns doch alle wie eine Figur in einem Coming-of-Age-Film“, sagt Rainer Rother über das Thema der neuen Retro: „Wir sind nicht mehr die, die wir einmal waren, und wir wissen nicht, wer wir künftig sein werden.“ Eine charmante Idee. Und eine erfrischend neue Herangehensweise. Bleibt nur zu hoffen, dass möglichst viele Paten auch persönlich kommen, um ihren Liebling vorzustellen. Da wäre schon mal hohe Star-Dichte garantiert.