Um in der Mercedes-Benz-Arena eine Elektro-Party zu feiern, holte Jean-Michel Jarre sogar Peaches auf die Bühne.
Im Rahmen seiner „Electronica“-Tour machte der Synthie-Pop-Pionier Jean-Michel Jarre am Donnerstagabend Station in Berlin. Zunächst plauderte der mittlerweile 68-Jährige mit Journalisten über die Clubs, die er nach wie vor besuche und ja, auch im Berghain sei er gewesen, zuletzt vor drei Jahren.
In direkter Nachbarschaft des legendären Techno-Clubs begrüßte Jarre dann auch kurz vor halb neun sein Publikum in der Mercedes-Benz Arena und schwärmte davon, wieder hier zu sein. „Ich liebe es, die Energie dieser Stadt zu fühlen“ ruft er und, dass er hofft, diese Energie möge auch an diesem Abend entstehen. Aber eine Mehrzweck-Arena ist eben nicht das Berghain.
Für Jean-Michel Jarre ist Musik ist wie Sex und Kochen
Hier halten zwar nicht legendär lange Einlassschlangen und berüchtigte Türsteher vom Eintritt ab, aber möglicherweise Eintrittspreise ab 70 Euro. Und in einer nur zu etwa zwei Dritteln gefüllten, dafür voll bestuhlten Halle will selbst bei Klassikern wie „Oxygene 2“ keine Stimmung aufkommen.
Sogar als die in Berlin lebende Sängerin Peaches auf die Bühne gerufen wurde, um ihr gemeinsam mit Jarre produzierten Track „What you want“ zu performen, gingen Hände im Publikum nur in die Höhe um die nächsten beiden Bierbecher durch die Reihen zu balancieren.
Video: Jean-Michel Jarre in der Zeitmaschine
Ein trauriges Bild, das sich erst änderte, als Jarre nach einer Stunde „Brick England“, seine Kollaboration mit den Pet Shop Boys ankündigte und einmal mehr insistierte, jetzt könne sich jeder „frei fühlen, aufzustehen.“ Und so nach und nach war tatsächlich ein wenig von der erhofften „Energie“ zu spüren. Das nächste Mal: Preise runter, Stühle raus, dann klappt's auch mit der Party.